Ausgelichtete Kronen noch und noch, abgebrochene Äste und Spitzen, mit den Wurzeln umgestürzte ganze oder gebrochene Bäume – das Bild ist verheerend. Im Oberen Bannwald ob Galgenen und unterhalb der Gueteregg auf Gemeindegebiet Altendorf hat der Hagelzug vom 25. und 26. Juli ganze Arbeit geleistet.
Die Unwetter verursachten in verschiedenen Gemeinden Wasserschäden in Kellern, Garagen und auf Wiesen. «Wäre der Wald nicht gewesen, hätte es noch schlimmer ausgesehen », sind sich Kreisförster Bernhard Roth und Peter Schilliger, Revierförster Galgenen, einig.
«Der Wald hat den Hagelzug in seiner Energie gebremst, das Wasser verzögert an den Boden abgegeben und durch teilweise Aufnahme Schlimmeres in den Dörfern verhindert », sagt Schilliger.
Abholzen und wieder aufforsten
Bruno Hegner, Präsident der Genossame Galgenen wohnt nicht in der Nähe eines Baches. Aber es sei am 25. Juli einfach sehr viel Oberflächenwasser über die Wiese gelaufen. Das 40 Zentimeter hohe Wasserschutztor bei der Garageneinfahrt hätte gerade gereicht, um eine Überflutung des Untergeschosses zu verhindern.
Die Genossame Galgenen ist Besitzerin grosser Teile des Bannwaldes oberhalb Galgenen, der nun auf circa 10 bis 15 Hektaren Fläche (16 bis 25 Fussballfelder) abgeholzt und wieder aufgeforstet werden muss.
Holzernte auch wirtschaftlich attraktiv
«Wir sind uns bewusst, dass der Bannwald über Jahrzehnte nicht mehr die gleiche Schutzwirkung erzielen kann wie jetzt, aber es ist die einzige sinnvolle Möglichkeit», bedauert Schilliger.
Die Fichten, Weisstannen und Laubbäume erholen sich kaum mehr von diesem Ereignis. Nicht auszudenken, wenn der Borkenkäfer in die derart geschwächten nadelholzreichen Bestände eindringen würde. Das könnte zur Folge haben, dass der Schaden sich auf ein Mehrfaches der verhagelten Waldfläche ausbreiten könnte, warnt Roth.
Einen wirtschaftlichen Grund für die Holzernte gibt es aber auch, denn: Der Rundholzpreis ist auf etwa das Niveau von 2018 gestiegen.