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Kanton
26.03.2021

17 Prozent mehr Straftaten im Bezirk Höfe

Im vergangenen Jahr stieg die Anzahl Straftaten im Kanton Schwyz um 0,6 Prozent.  Die Jugendquote habe sich erhöht.
Im vergangenen Jahr stieg die Anzahl Straftaten im Kanton Schwyz um 0,6 Prozent. Die Jugendquote habe sich erhöht.
Mehr Cyber­delikte, weniger Unfälle, am meisten Corona: Die Jahresstatistik der Kriminalpolizei gibt Auskunft über verübte Straftaten und Unfälle im Jahr 2020.

Im letzten Jahr wurden im Kanton Schwyz insgesamt 5'635 Delikte gemäss Strafgesetzbuch, Betäubungsmittelgesetz, Ausländergesetzgebung und Bundesnebengesetzgebung erfasst. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme um 33 Straftaten (+0,6 %). Nach Region gegliedert wurden im letzten Jahr lediglich in den Bezirken March (+3,4 %, 1'629 Straftaten) und Höfe (+17,7 %, 1'143) eine Zunahme an Straftaten festgestellt. In allen weiteren Schwyzer Bezirken waren sie rückläufig.

Der neue Chef der Schwyzer Kriminalpolizei, Franz Bachmann, erwähnte die unverändert gute Sicherheitslage im Kanton Schwyz sowie die Aufklärungsquote von 93,2 % (2019: 92,2 %), positiv. Er erklärte, dass im Kanton durchschnittlich alle zwei Tage ein Einbruchsdelikt stattfindet.

Fast doppelt so viele Suizide

2020 verzeichnete die Kantonspolizei Schwyz ein vollendetes und vier versuchte Tötungsdelikte (2019: ein vollendetes und kein versuchtes Tötungsdelikt). Dazu wurden 45 Suizide gezählt (26), dazu 22 mit Sterbehilfeorganisationen (9). Hier fehlten oft konkrete Angaben oder Gründe. Die Suizide hätten jedoch keinen klaren Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie, so der Kripo-Chef.

Bei den vorsätzlichen Körperverletzungen sank die Deliktszahl von 97 auf 65 Straftaten. Im Bereich Häusliche Gewalt wurden 155 Straftaten registriert (-21). Die Anzahl der Übergriffe im Bereich der sexuellen Integrität ist um auf 88 Delikte (-21.4 %) gesunken. 

«Die Delinquenz verlagert sich in rasantem Tempo ins Netz. Wir müssen hier über einen erneuten Ressourcenausbau sprechen, wenn wir weiterhin Schritt halten wollen.»
Kommandant Damian Meier über Cyberkriminalität

Cybersecurity braucht mehr Ressourcen

Die Delikte gegen das Vermögen gingen im letzten Jahr leicht zurück. So wurden in diesem Bereich insgesamt 2'309 Straftaten verzeichnet (-6,0 %). Dafür stiegen Betrugsdelikte auf 324 an (+2.2 %). Die Anzahl Cybercrime-Straftaten ist um 100 auf 520 Delikte gestiegen (2019: 420). Davon entfielen 232 Delikte auf den Cyberbetrug. Die Deliktssumme betrug total 5,1 Mio. Franken. Kommandant Damian Meier betonte, dass der starke Anstieg der Cyber-Fälle die Kapo an ihre Grenzen bringt: «Die Delinquenz verlagert sich in rasantem Tempo ins Netz. Wir müssen hier über einen erneuten Ressourcenausbau sprechen, wenn wir weiterhin Schritt halten wollen.»

Diese Tatsache beschäftigt auch Regierungsrat Herbert Huwiler: Die feststellbare Tendenz der Verlagerung von Straftaten in den Cyberraum werde die Kantonspolizei künftig vermehrt fordern. Heute sind drei Personen vollamtlich im Bereich Cybercrime engagiert. Der Entscheid betreffend der Aufstockung der Ressourcen liege bei der Politik. Auch im Bereich Cybercrime gebe es wohl eine hohe Dunkelziffer, vermutete Franz Bachmann. Einerseits, da sich Personen schämen könnten oder sie das verlorene Geld einfach abschreiben. 

Drogenkonsum bei Jugendlichen hat zugenommen

Stark zugenommen haben im letzten Jahr die Verstösse gegen das Betäubungsmittelgesetz – auf 1'108 Delikte (+10,5 %). Dies sei mit den vermehrten Kontrolltätigkeiten der Polizei in Verbindung gestanden, erklärte die Polizei an der Pressekonferenz. Von den total 3'320 Täterinnen und Tätern der Betäubungsmitteldelikte waren 491 Jugendliche unter 18 Jahren. Bachmann stellt bei ihnen eine «hohe Bereitschaft für Mischkonsum» fest. Dem Polizeikommandanten bereitet der Anstieg im Bereich Betäubungsmittel und in der Jugendkriminalität Sorgen. Hier werde man zusätzliche Mittel einsetzen. 

2020 konnten wiederum diverse Betäubungsmittel sichergestellt werden: insbesondere Marihuana (16 kg), 4,6 kg Kokain, 82 Stück Ecstasy sowie 1510 Hanfpflanzen. Im Berichtsjahr verstarben zwei Personen nach dem Konsum von Betäubungsmitteln.

Für Vorsteher des Sicherheitsdepartements, Herbert Huwiler, überwiegen die positiven Erkenntnisse aus dem vergangenen Jahr. Er freue sich, dass der Kanton Schwyz weiterhin zu den drei sichersten Kantonen der Schweiz zählt. 

Patrizia Baumgartner, Redaktion March24 & Höfe 24
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