Gleich von zwei Seiten wird der Druck für weitere Lockerungen gegen die Corona- Massnahmen erhöht. Am Dienstag verabschiedete der Nationalrat eine Erklärung. Darin wird verlangt, dass der Bundesrat am 22. März Gastro-, Freizeit-, Kultur- und Sportbetriebe öffnet. Die Erklärung wurde mit 97 zu 90 Stimmen bei sechs Enthaltungen angenommen. Sie hat aber keinen bindenden Charakter.
Alle vier Schwyzer Nationalräte wollen Lockerungen
Sämtliche vier Schwyzer Nationalratsmitglieder stimmten der Erklärung zu. Sowohl Marcel Dettling (SVP) wie auch Alois Gmür (CVP), Petra Gössi (FDP) und Pirmin Schwander (SVP) wollen damit nicht zuletzt den Ärger der Menschen ausdrücken, die sich mit Briefen an die Parlamentarier äusserten. Ihnen soll, so Nationalrat Martin Landolt (BDP, Glarus), eine Plattform gegeben werden.
SVP fordert die Aufhebung der Schwyzer Massnahmen
Die SVP des Kantons Schwyz ging noch mit einer zusätzlichen Forderung an die Öffentlichkeit. Sie fordert vom Kanton Schwyz, die kantonalen Massnahmen, die er zusätzlich zu den Bundesmassnahmen beschlossen hatte, «unverzüglich » aufzuheben.
«Die seit Wochen sehr tiefen Fallzahlen im Kanton Schwyz sowie die tiefe Auslastung der Spitäler lassen die Aufhebung der kantonalen Massnahmen zu», heisst es in einem von Interimspräsident Roman Bürgi (SVP, Goldau) unterzeichneten Communiqué. Konkret sollen die Kapazitätsbeschränkungen und das Alkoholverbot in den Skigebieten sowie die Maskenpflicht auf Sekundarstufe I aufgehoben werden. Diese wurden eingeführt, «als die Fallzahlen und die Auslastung der Spitäler auf einem hohen Niveau waren», schreibt Bürgi.
Das sei nun anders. Bürgi: «Allerdings leiden die Menschen unter den zusätzlichen Massnahmen durch den Kanton.» Deshalb seien sie unverzüglich aufzuheben. Es gebe keinen Grund, das nicht zu tun. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt, um der Bevölkerung Freiheit zurückzugeben.
Doch der Kanton Schwyz hält sich noch zurück
Beim Kanton gibt man sich noch zurückhaltend. Die Fallzahlen seien stabil, hält Roland Wespi, Leiter des Amtes für Gesundheit, fest: «Wir wissen aber auch, dass sich das schnell ändern kann.» Das Amt verfolge die Entwicklung der Fallzahlen sehr genau und stehe auch in engem Austausch mit dem Bundesamt für Gesundheit und anderen Ämtern. «Die Massnahmen werden immer wieder beurteilt.» So werde der Bund am 22. März über allfällige weitere Lockerungsschritte informieren.