Die Ausgangslage ist klar: Die Risiken von Pflanzenschutzmitteln (PSM) sollen bis 2027 im Vergleich zur Referenzperiode 2012-2015 in Grundwasser, Oberflächengewässern und naturnahen Lebensräumen um 50% reduziert werden.
Diese Woche stellte das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) die Indikatoren vor, welche die Entwicklung der Risiken darstellen und zog eine erste Bilanz. Die Risiko-Indikatoren beruhen auf dem potenziellen Risiko jedes Wirkstoffs, den behandelten Flächen resp. Verkaufsmengen sowie dem Expositionsfaktor, d.h. den Risikoreduktionsmassnahmen. Werden also zum Beispiel PSM mit hohem Risikopotenzial verboten, wirkt sich dies positiv auf den Risikoindikator aus. Seit 2005 wurden laut BLW 208 Wirkstoffe vom Markt genommen (siehe dazu auch den Artikel zur Rosenkohl-Problematik).
Gute Resultate beim Grundwasser
Die ersten Resultate stimmten positiv, erklärte BLW-Direktor Christian Hofer vor den Medien. Das zeigt sich insbesondere bei den Ergebnissen beim Grundwasser, wo 2020 und 2021 bereits ein Reduktion von mehr als 50% im Vergleich zum Referenzzeitraum gelungen ist. Gemäss Olivier Félix, Bereichsleiter Nachhaltiger Pflanzenschutz beim Bundesamt, hängt dies unter anderem mit dem Entzug der Zulassung von Chlorothalonil, Chloridazon und Dichlobenil sowie der Reduktion der Verwendung von S-Metolachlor zusammen.
Weitere Verbote von gewissen PSM im Ökologischen Leistungsnachweis (ÖLN) dürften die Risiken weiter reduzieren. Allerdings ist laut Félix das Grundwassersystem träge, d.h. die effektive Verbesserung der Wasserqualität immer verzögert.