«Es ist eine Frage der Zeit, bis Personen zu Schaden kommen», damit sprach sich Thomas Haas (SVP, Lachen) gestern im Schwyzer Kantonsrat für die Einreichung einer Standesinitiative unter dem Titel «Schutz vor Grossraubtieren» aus. Damit gemeint ist der Wolf, dessen Population sich gemäss Haas alle drei Jahre verdoppelt. Der Herdenschutz funktioniere nicht, und Alpbetriebe müssten wegen des Wolfes aufgegeben werden. Aus allen Fraktionen erhielt er Zustimmung, selbst die Regierung war «inhaltlich» damit einverstanden, so Umweltdirektor Sandro Patierno.
Braucht es noch eine Standesinitiative?
Aber ob die Standesinitiative das richtige Instrument ist? Thomas Büeler (SP, Lachen) führte aus, dass eine Standesinitiative «nicht notwendig ist», denn es sei alles aufgegleist. Bruno Beeler (Mitte, Goldau) verwies auf die parlamentarische Initiative seines Parteikollegen Ständerat Othmar Reichmuth. Und der zuständige Regierungsrat Sandro Patierno nannte gar konkrete Zeitpläne: Am 8. Dezember wird diese Thematik im Nationalrat behandelt, und am 16. Dezember folgt die Schlussabstimmung zum revidierten Jagdgesetz.
Trotzdem herrschte im Schwyzer Kantonsrat gestern die Ansicht, man müsse nun aus Schwyz nochmals Druck machen. Mit 65 zu 19 Stimmen verpflichtete das Parlament die Regierung, mit einer entsprechenden Standesinitiative in Bern vorstellig zu werden.