Es kam doch nicht wieder so katastrophal wie befürchtet. Anfang Jahr erwartete Direktor Roman Knecht noch ähnlich tiefe Passagierzahlen wie 2020. Im ersten Coronajahr verlor die Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) rund eine Million ihrer Fahrgäste (nur noch 755 000) und rutschte auf rekordtiefe Zahlen ab, wie sie selbst im Zweiten Weltkrieg nicht erlebt wurden.
Jetzt sieht die Bilanz für 2021 nach Abschluss der Hauptsaison am letzten Wochenende doch erfreulicher aus. Allein bis und mit Juli fuhren wieder fast 50 Prozent mehr Passagiere mit den 17 Schiffen der ZSG-Flotte, wie Kommunikations- und Marketingleiterin Wiebke Sander verrät.
Erlebnisschiffe ziehen wieder
Die ZSG habe gespürt, dass es mit den Lockerungen der Coronamassnahmen die Leute wieder verstärkt auf den See gezogen habe. Wichtig sei vor allem gewesen, dass im Mai die zuvor seit Jahresbeginn komplett eingestellte Gastronomie wieder an Bord zurückkehrte. Auch die Aufhebung der Maskenpflicht im Freien habe sich positiv auf den Zuspruch der Fahrgäste ausgewirkt, erklärt Sander.
Ebenfalls angezogen hat die Nachfrage für die sogenannten Erlebnisschiffe. Insbesondere die kulinarischen Angebote erfreuten sich wieder gesteigerter Beliebtheit. Die auf diesen Extraschiffen geltende Zertifikatspflicht habe sich als «hilfreich» erwiesen, wie es die Marketingleiterin ausdrückt.
Reduzierter Betrieb ab dieser Woche
Dennoch gibt es ein paar Wermutstropfen in der Zwischenbilanz. Der kühl-nasse Hochsommer habe einige Passagiere gekostet, sagt Wiebke Sander. Am meisten schmerzt die ZSG aber, dass der internationale Tourismus auch in diesem Jahr noch grossteils ausblieb.
Ab dieser Woche reduziert die ZSG den Betrieb bei den Grossen und Kleinen Seerundfahrten. Im Angebot bleiben viele der Erlebnisschiffe; erstmals werden am 26. Dezember und am 2. Januar ein Festtagsbrunch angeboten. Am Silvesterabend laden zwei Schiffe zu exklusiven Ausfahrten mit Dinner und Feuerwerkszauber rund um den See ein.
Informationen zum Winterfahrplan und zu den Erlebnisschiffen auf www.zsg.ch
