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Schübelbach
04.08.2021
06.08.2021 09:21 Uhr

Riesenschaden in Buttikons Molkereibetrieb

Bis auf weiteres bleibt der Selbstbedienungsladen der Milchwerkstatt in Buttikon geschlossen, doch Lisbeth und Fredy Niederberger wollen so bald als möglich wieder ihre beliebten Molkerei-Produkte herstellen.
Bis auf weiteres bleibt der Selbstbedienungsladen der Milchwerkstatt in Buttikon geschlossen, doch Lisbeth und Fredy Niederberger wollen so bald als möglich wieder ihre beliebten Molkerei-Produkte herstellen. Bild: Johanna Mächler
Der Molkereibetrieb von Lisbeth und Fredy Niederberger in Buttikon hat durch das Unwetter vom 25. Juli einen Riesenschaden erlitten. Der Keller stand unter Wasser, die Produktion ist zurzeit eingestellt.

Lisbeth Niederberger war an jenem Sonntag allein daheim. «Das Wasser kam von der Strasse, ich sah, dass es in den Keller floss. Es stieg sehr schnell an, ich traute meinen Augen nicht.» Als sie telefonisch ihren Mann erreichen konnte, war auch er wie vom Schlag getroffen. Im Untergeschoss mit mehreren Räumen befinden sich die technischen Anlagen und Lagerräume – und das Wasser stieg und stieg – fast bis unter die Decke.

Das Untergeschoss besteht aus mehreren Räumen, wo nichts mehr geht. Ebenfalls nicht mehr in Betrieb ist die CIP-Station (vor der orangen Wand), welche alle Anlagen in der Produktion reinigt. Bild: Johanna Mächler

«Ich war wie in einer Blase»

Die Feuerwehr Schübelbach kam prompt, später die Feuerwehr Wangen. Fredy Niederberger hetzte nach Hause: «Ich war wie in einer Blase, konnte nichts richtig begreifen», schildert er den Schock. Später dann wurde das Ausmass der Zerstörung immer klarer: Durch den Wasserdruck wurden Geräte aus den Halterungen gerissen, Arbeitsmaterial schwamm. Zwischen Bergen von Hagel und stark verschmutztem Wasser sammelten sich Schlamm und Geröll. Auch rund um das Haus war die Verwüstung gross.

Vor dem Haus wurde Material vom Wasser und Hagel zerstört und verschoben. Bild: Johanna Mächler
Viele Mehrweg-Gläser wurden zerstört. Bild: Johanna Mächler
Diese Kellertür wurde durch den Wasserdruck deformiert. Bild: Johanna Mächler

Verschont blieben die Produktionsräume und der Selbstbedienungsladen im Hochparterre. Noch am Sonntagabend wurde die Auslieferung von bereitstehenden Produkten in die Wege geleitet. Milchlieferanten und Kundinnen und Kunden mussten informiert werden. «Ich war dauernd am Telefon», so der Käser.

Seither ist über eine Woche vergangen. Niederbergers haben sich aufgefangen. «Wir haben viel Hilfe durch die Feuerwehren, den Zivilschutz, unsere Mitarbeiter, Verwandte und Nachbarn erfahren; plötzlich stand sogar jemand mit einem Kuchen da», sagen sie. Ihr eigener Selbstbedienungsladen bleibt vorläufig geschlossen, da weder Produkte verfügbar sind noch die Kühlung funktioniert – diese befindet sich im Keller.

Mitarbeiter Balz Kessler und Fredy Niederberger im Untergeschoss, wo noch viel Aufräumarbeit zu bewältigen ist. Bild: Johanna Mächler

Eine halbe Million Franken

Der Leiter einer Versicherung kam für einen Augenschein vor Ort. Der Wasserschaden dürfte sich auf rund eine halbe Million Franken belaufen, schätzt Niederberger. Noch wird im Keller getrocknet, aufgeräumt und geputzt. Trotz des herben Schicksalsschlags sind Niederbergers dankbar, dass keine Personen zu schaden kamen, ihre Kinder ausser Haus weilten. Mit jedem Tag und jedem erledigten Telefonat steigt ihre Zuversicht, bald wieder produzieren zu können.

Coiffure Crazy Hair wieder geöffnet

Seit gestern bedient Astrid Dobler im top eingerichteten Provisorium am Hürdweg 21 in Galgenen ihre Kundinnen und Kunden wieder. Durch das Unwetter Ende Juli wurde das Geschäft komplett zerstört. In kürzester Zeit wurde Dank der prompten Unterstützung der Mobiliar Versicherung ein Provisorium in der Tiefgarage erstellt. Gerne nimmt Astrid Dobler unter der Telefonnummer 055 440 57 03 ihren Termin im Coiffure Crazy Hair entgegen.

Johanna Mächler