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Freienbach
29.06.2021
06.05.2022 15:35 Uhr

Seeanlage Pfarrmatte neu eingeweiht

Der komplett erneuerte öffentliche Spielplatz ist nun attraktiver, aber auch sicherer und dank der weichen, künstlichen Unterlage sauberer.
Der komplett erneuerte öffentliche Spielplatz ist nun attraktiver, aber auch sicherer und dank der weichen, künstlichen Unterlage sauberer. Bild: Andreas Knobel
Sie bietet eine ideale Kombination für Mensch und Natur: die Seeanlage Pfarrmatte in Freienbach. Nun konnte sie nach gründlicher Aufwertung eingeweiht werden. Alle sind willkommen – ausser Vandalen.

Eine öffentlich zugängliche Anlage, direkt am See, mit sicherem Spielplatz und grosser Spielwiese, praktischem WC, Feuerstellen, Bänken – und alles eingebettet in ökologisch wertvollem Naturgebiet. Schön wärs? Klar, doch das gibts bereits, nämlich in der Pfarrmatte in Freienbach! Dass diese Seeanlage eher noch ein Geheimtipp ist, darüber sind die Verantwortlichen gar nicht so unglücklich.

Hauptinitiant des Projekts ist Fredy Kümin. Welche Bedeutung dieses Werk für Erholungssuchende, aber auch für die Natur einnimmt, zeigte der Besuch von Regierungsrat Sandro Patierno, Vorsteher des kantonalen Umweltdepartements. Drei Eigenschaften müsse solch ein Gebiet aufweisen, so Patierno: Erholung, landschaftliche Qualität und ökologischer Nutzen.

Viel für die Natur getan …

Was aber wurde nun «aufgewertet»? Dafür übernahm Architekt Thomas Oesch von der Firma OePlan für eine kleine Führung. Er konzentrierte sich auf die ökologisch bedeutenden Änderungen. So wurde der Uferweg etwas ins Land verlegt, damit verschiedene Buchten angelegt werden konnten. Dabei wurde bewusst mit Totholz gearbeitet. Eine Birke und eine Esche, die ins Wasser gelegt wurden, sollen neuen Lebensraum schaffen.

  • Das neue Feuchtgebiet soll vor allem Gelbbauchunken anziehen; rechts der zugunsten der Uferbuchten leicht landeinwärts versetzte Weg. Bild: Andreas Knobel
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  • Für Architekt Thomas Oesch (l.) und Werkhofleiter sowie «Mitarchitekt» Fridel Mächler soll es «das letzte grosse Projekt vor der Pensionierung» sein. Bild: Andreas Knobel
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In der Mitte des Areals, wo am 1. August jeweils das Feuer brannte, wurde ein Feuchtgebiet angelegt. Dieses soll zum Beispiel Gelbbauchunken, nicht aber Wasserfrösche anziehen. Dass dieser «Tümpel» mal Wasser habe oder nicht, gehöre zur Natur, so Oesch. Dasselbe gelte für die Uferbereiche, die sich ständig verändern würden. Stark verjüngt wurde der Baumbestand, heimische Arten wurden bevorzugt. 

Am östlichen Endehingegen bleibt das Birkenwäldli bestehen, das im Übrigen auf natürliche Weise entstanden sei und nun mit Jungbäumen ergänzt wurde. Noch nicht ganz «betriebsbereit» ist die Spielwiese gegen die Bahnlinie hin, die Vegetation muss noch wachsen und wird geschützt. Ein kleiner Wall bietet dabei Schutz vor der Bahn und soll vor allem den Eidechsen als sicherer Hort dienen.

… und auch für die Menschen

Kaum erwähnt, aber alles andere als eine Nebensache ist nämlich das schmucke Häuschen, das zwei Toiletten beinhaltet. Die Benutzer des komplett erneuerten Spielplatzes werden dankbar dafür sein, schon am ersten Tag der Eröffnung liessen sich etliche Familien diese Gelegenheit nicht entgehen. Den Eltern dürfte es auch recht sein, dass die Spielgeräte auf einen zwar künstlichen, aber sicheren und sauberen Bodenbelag gestellt wurden.

  • Das neue WC-Häuschen wird den Gästen gute Dienste leisten, ebenso wie Tische, Bänke und Feuerstellen. Bild: Andreas Knobel
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  • Trafen sich zur Einweihung und zum Apéro in der aufgewerteten Seeanlage Pfarrmatte Freienbach (v. l.): Armin Immoos, Kirchenratspräsident; Fridel Mächler, Leiter Werkhof; Sandro Patierno, Schwyzer Regierungsrat; Azita Ambühl, Umweltschutzbeauftragte Umwelt und Landschaft; Werner Schnellmann, Gemeinderat; Daniel Corvi, Kirchenschreiber; Edgar Reichmuth, Bezirksrat Höfe und Kommissionspräsident LEK Höfe. Bild: Andreas Knobel
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Nicht zu vergessen sind die neuen Feuerstellen und der neue Tisch samt Bänken, die bei einem kleinen Fest gute Dienste erweisen werden. Sogar Brennholz steht zur Verfügung, mit dem man doch sparsam umgehen möge. Und die Abfallbehälter stehen auf modernsten Unterflurcontainern. Allerdings möchten die Verantwortlichen keine Werbung für die Pfarrmatte als «Festort» machen. Es seien nämlich bereits Vandalen am Werk gewesen. Nun hoffen sie, dass die schöne Anlage möglichst verschont bleibe. Die Nutzungsbeschränkungen ab 22 Uhr würden jedenfalls beibehalten.

Bleibt noch ein letztes Detail: Gekostet hat die Aufwertung budgetgerecht 620'000 Franken, wobei Kanton und Bund eine Viertelmillion übernehmen. Ein vermehrter Aufwand bedeutet die moderne Anlage auch für den Werkdienst. In Anbetracht des Nutzens für Mensch und Natur dürften all diese Aufwendungen jedoch mehr als gerechtfertigt sein.

Kantonsrat schickt Brief an Gemeinderat

Kantonsrat und Vizepräsident Junge SVP Schwyz Jan Stocker, die Junge SVP Schwyz, die SVP Freienbach, Kantonsrat Andrea Keller, die GLP Freienbach und die Junge GLP Schwyz stören sich daran, dass die Seeanlage Pfarrmatte nur bis 22 Uhr genutzt werden darf. «Gerade in dieser schwierigen, durch Corona geprägten Zeit sollte der Bevölkerung, insbesondere der Jugend, ein Freizeitangebot im Aussenbereich angeboten werden können. Wir würden es sehr begrüssen, wenn das erwähnte Verbot so rasch wie möglich aufgehoben werden könnte», schreibt der junge Kantonsrat. Stocker geht davon aus, dass Randalen und Lärmbelästigung in der Zukunft kein Thema sein werden. «Allfällige periodische Kontrollen würden bestimmt dazu beitragen, gegen aufkommende Probleme (...) effizient vorzugehen. Weiter wäre beispielsweise eine temporäre Öffnung über den Sommer 2021 bestimmt ein Versuch wert.»

Andreas Knobel, Redaktion March24 und Höfe24