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Sport
25.06.2021

Showdown zwischen Freienbach und Lachen/Altendorf

Am Samstag kommt es zum Fernduell zwischen Freienbach und Lachen/Altendorf um den Aufstieg in die 1. Liga.
Am Samstag kommt es zum Fernduell zwischen Freienbach und Lachen/Altendorf um den Aufstieg in die 1. Liga. Bild: Archiv
Das letzte Spiel entscheidet, ob Freienbach oder Lachen/Altendorf in die 1. Liga aufsteigt. Die besseren Karten, aber auch der Druck liegen bei den Höfnern.

Spannender könnte die Ausgangslage vor dem letzten Saisonspiel nicht sein. In der 2. Liga Interregional kommt es morgen Samstag zum ­ultimativen Showdown um einen Platz in der 1. Liga. Im Fernduell kämpfen die beiden Ausserschwyzer Vereine Freienbach und der Lachen/Altendorf um die Promotion in die höhere Liga.

Neun Siege in Serie

Nur ein Punkt trennt die beiden Mannschaften vor dem letzten Spiel. Der FC Lachen/Altendorf, der beim Saisonunterbruch ohne Niederlage an der Tabellenspitze gelegen hatte, musste nach dem Restart den Konkurrenten aus dem Nachbarbezirk vor zwei Wochen nach der 0:4-Niederlage in Grenchen passieren lassen. Dank des 7:4-Siegs letzte Woche bleiben die Märchler noch im Gespräch.

Beeindruckend zeigte sich in den letzten Spielen hingegen der FC Freienbach. Neun Spiele in Folge konnte die Mannschaft von Trainer Michael Kälin jahresübergreifend zuletzt gewinnen, nachdem die ersten beiden Meisterschaftsspiele noch verloren gegangen waren. Die Höfner haben sich damit in eine formidable Ausgangslage gebracht. Sie haben den Aufstieg morgen als Tabellenführer in den eigenen Füssen. Gewinnen sie, sind sie oben.

3 Fragen an Michael Kälin, Trainer FC Freienbach


Was spricht im letzten Spiel für den FC Freienbach?

Wir sind momentan gut drauf und stehen in der Tabelle auf dem ersten Platz. Wir haben die letzten neun Spiele in Serie gewonnen und sind deshalb voller Selbstvertrauen. Für uns könnte auch die Entschlos­senheit sprechen, denn die Spieler wissen, dass es gegen Grenchen eines der wichtigsten Spiele seit langer Zeit ist.

Was habt ihr dafür getan?
Nach einem eher harzigen Start in die Meisterschaft, bei dem wir trotz Führung im Spiel einige Punkte haben liegen lassen – ich denke da an die Duelle gegen Lachen/Altendorf (1:2, die Red.) und Zofingen (1:4) – spielten wir mit einer gewissen Wut im Bauch. Diese konnten wir auf dem Platz gut umsetzen und die Leistung stabilisieren. Uns wurde ganz klar aufgezeigt, dass wir für den Erfolg arbeiten müssen und uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen können.

Was würde ein Aufstieg für Sie bedeuten?
Es freut mich natürlich, falls es mit dem Aufstieg klappt, dass wir unsere Zielsetzung Ende dieser verkürzten Saison erfüllt haben. Es ist für mich die Bestätigung, in der Vergangenheit einige Dinge richtig gemacht zu haben. Ich weiss nicht genau, wie lange der FCF darauf wartet, in die 1. Liga zurückzukehren. Es müssen wohl bald 20 Jahre sein (Der Abstieg war 2002, die Red.). Das ist eine sehr lange Zeit. Mit dem Aufstieg, so glaube ich, können wir vielen Leuten inner- und ausserhalb des Fussballclubs Freienbach eine grosse Freude bereiten.

Michael Kälin Bild: Bruno Füchslin

Der Druck liegt bei Freienbach

Der FC Lachen/Altendorf muss hingegen auf einen Ausrutscher des Rivalen hoffen. Für die Märchler, die anfangs Saison das Ziel Ligaerhalt nannten, wäre der Aufstieg eine nette Zugabe, aber keine Pflicht. Das Saisonziel haben sie schon längst übertroffen. Sie können am Wochenende in Zofingen also befreit aufspielen und auf das Freienbacher Ergebnis in Grenchen warten.

Der Druck liegt ganz auf Seiten des FCF. Der FC Freienbach hat den Anspruch, in die 1. Liga zu gehören. Schon seit Jahren lautet vor der Saison jeweils die Zielsetzung «Aufstieg». Oftmals sind die Höfner in den letzten Jahren an zu starken Gegnern oder dem eigenen Unvermögen gescheitert. Das soll sich nun endlich ändern. Nun müssen die Höfner beweisen, dass sie die mentale Stärke haben, um mit dem Druck umgehen und das Spiel gewinnen zu können. Der erste Aufstieg nach dem Abstieg 2002 liegt für den FCF griffbereit. Sie müssen ihn sich nur noch holen.

3 Fragen an Francesco Pappone, Trainer FC Lachen/Altendorf


Was spricht im letzten Spiel für den FC Lachen/Altendorf?
Wir haben unseren Job gemacht und versuchen nun, das Spiel gegen Zofingen am Samstag zu gewinnen. Der Druck liegt ganz klar auf Freienbach, nicht bei uns. Alles, was jetzt noch kommt, ist für uns Zugabe. Gewinnt Freienbach, so haben sie das verdient. Ich kenne kein anderes Team, das zehnmal in Folge gewonnen hat. Wir müssen nicht aufsteigen, wir dürfen. Zu Beginn der Meisterschaft wollten wir nur den einen oder anderen Favoriten ärgern. Das ist uns gelungen.

Was habt ihr dafür getan?
Wir haben in den letzten Jahren grosse Nachhaltigkeit bewiesen. Die Hälfte der Mannschaft hat auch schon vor vier Jahren gespielt. Dazu konnten wir viele eigene Junioren peu-à-peu einbauen. Am letzten Sonntag standen sieben eigene, junge Spieler gegen Aegeri auf dem Platz und mit Luca Mattia ein Spieler, der schon sieben Jahre beim FCLA ist. Wir haben eine gute Identifikation mit dem Klub, eine eigene DNA. Zudem müssen wir uns auch eingestehen, dass in dieser Saison vieles in unserem Sinne gelaufen ist.

Was würde ein Aufstieg für Sie persönlich bedeuten?
Dass ich ohne entsprechendes Diplom einen 1. Liga-Verein trainieren darf (lacht). Eigentlich dachte ich, dass ich das 1. Liga-Diplom nie brauchen werde. Ich bin gemacht für die 2. und 3. Liga. Es wäre aber schön, eine Saison 1. Liga zu spielen. Wir wissen alle, dass es für viele eine einmalige Chance wäre. In der Vergangenheit bin ich schon mehrfach aufgestiegen, aber noch nie in die 1. Liga. Für mich persönlich wäre der Aufstieg ein riesiges Highlight in der 15-jährigen Trainerkarriere.

Francesco Pappone Bild: Franz Feldmann
Franz Feldmann und Lars Morger, Sportredaktion March24 & Höfe24