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08.06.2021

Bei Wädenswiler Badi geht's ans Eingemachte

Die Aussenwände der Bretterbadi werden nach der Sanierung rosa sein.
Die Aussenwände der Bretterbadi werden nach der Sanierung rosa sein. Bild: zvg
Künftig lockt die Wädenswiler Bretterbadi mit einem Farbanstrich wie vor 100 Jahren.

Vor rund einem Monat hat die Badisaison begonnen. Wer derzeit einen Sprung ins kühle Nass wagen will, steht bei der Bretterbadi in Wädenswil jedoch vor geschlossenen Türen. Ein Schild sagt, dass die Badi umgebaut werde – doch von den Bauarbeiten ist noch wenig zu sehen. Jetzt ist jedoch klar, wann es richtig losgehen soll: Die Stadt schreibt in einer Mitteilung, dass die umfangreichen Bauarbeiten nun starten. Stadtrat Jonas Erni präzisiert: «Die Bauarbeiten beginnen Ende Juni und werden bis Ende Jahr andauern.»

Arbeiten im Verzug

Diese anstehenden Bauarbeiten hätten bereits letzten Herbst in Angriff genommen werden sollen, um den Badebetrieb im Sommer nicht zu gefährden. Weil die 100-jährige Bretterbadi ins Inventar der Denkmalschutzobjekte von überkommunaler Bedeutung aufgenommen wurde, gestalten sich diese Arbeiten jedoch komplizierter und teurer als geplant. Die Sanierungsarbeiten gerieten in Verzug, und zu Beginn dieses Jahres war klar: Die Bretterbadi bleibt diese Saison geschlossen. 

Das Ziel der Stadt Wädenswil ist, dass die renovierte Bretterbadi den Gästen im Frühling 2022 wieder zur Verfügung steht. Um dies zu realisieren, benötigt die Stadt auch den Sommer für die Bauarbeiten. Geplant ist, dass die Garderoben, Trennelemente aus Holz, Schliessfächer und Treppen entfernt und von einem Schreiner instand gesetzt werden. Sobald die Holzelemente ausgebaut sind, werden die Bodenplatten in der alten Badeanstalt komplett erneuert. «Damit kein Material in den See gelangt, müssen für diese Arbeiten aufwendige Schutzmassnahmen ergriffen werden, um das Gewässer zu schützen», erklärt Erni.

Im Anschluss werden die sanierten Elemente wieder eingebaut. Dabei werden die Holzelemente etwas zurückversetzt, um mehr Raum im Innern der Badeanstalt zu schaffen. Die Sanitäranlagen werden vollständig ersetzt. Mit der Entfernung des Dachbodens können die Badegäste künftig einen Blick auf das alte Gewölbe werfen.

Rosa- und Brauntöne

Eine weitere Anforderung des Denkmalschutzes war, dass das ursprüngliche Farbkonzept von 1923 angewendet wird. Dafür wurden Farbanalysen gemacht, die acht verschiedene Farben zutage brachten. Jonas Erni sagt: «Die Bretterbadi wird künftig in zurückhaltenden Naturfarben gestaltet sein.» Viel Brauntöne, aber auch Grün oder etwas Blau an der Decke seien zu finden. Die Aussenwände werden rosa gestaltet werden. Der ursprüngliche Frauenbereich wird aufgehoben und allen zugänglich gemacht. «Zur Diskussion steht jedoch, ob das Sonnendeck als ein kleiner Bereich weiterhin nur weiblichen Badegästen zur Verfügung stehen wird», sagt Jonas Erni.

Neuer Aussenbereich

Auch der Aussenbereich erhält eine Rundumerneuerung: Die Liegewiese wird mit einem neuen Zugang besser ans Bad angebunden. Eine breite Treppe soll zum Verweilen anregen und den Einstieg in den See erleichtern. Der Eintritt in die Bretterbadi wird künftig jedoch nicht mehr gratis sein. Die Eintrittspreise stehen laut Erni noch nicht fest, werden jedoch «moderat» sein.

Es sind nicht die ersten Arbeiten an der Bretterbadi. Im letzten Jahr wurde bereits der Boden stabilisiert und in diesem Frühling der Dachstock. Diese Arbeiten dienten der Vorbereitung für die nun anstehende Renovierung. Kostenpunkt der umfangreichen Sanierung: 2,1 Millionen Franken. Unterstützt wird die Stadt durch Beiträge des Sportamts des Kantons Zürich und des Natur- und Heimatschutzfonds.

Carina Blaser, ZSZ
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