Home Region Sport Agenda Schweiz/Ausland Magazin
Region
24.05.2021
21.05.2021 10:44 Uhr

Der Kiebitz – Künstler der Lüfte in Not

33 Kiebitz-Brutpaare wurden entdeckt.
33 Kiebitz-Brutpaare wurden entdeckt. Bild: Max Robinson
Die letzte Brutsaison der Kiebitze im Nuoler Ried und im Frauenwinkel fiel den Krähen zum Opfer. In diesem Frühjahr sieht es jedoch viel besser aus, 33 Brutpaare wurden entdeckt.

Jahr für Jahr setzt sich die Stiftung Frauenwinkel im Auftrag des Kantons Schwyz für den Schutz des Kiebitzes ein. Der vom Aussterben bedrohte Watvogel wird als Bodenbrüter mit einer steigenden Anzahl von Räubern konfrontiert und ist bei maschinellen, landwirtschaftlichen Einsätzen zu vielen tödlichen Gefahren ausgesetzt. Ein intensiver Nester-Schutz, die Begleitung der Landwirte bei ihren Arbeiten und neue Massnahmen wecken aber Hoffnung für die laufende Saison.

Schutzbedürftiger Bodenbrüter

Wer ihn einmal gehört hat, wird den Ruf des Kiebitzes kaum wieder vergessen. Bereits Mitte März waren dieses Jahr die spektakulären Balzflüge und -rufe der gefährdeten Bodenbrüter zu bestaunen.

  • Kommt ein Raubvogel in die Nähe, steigen die Kiebitze auf und versuchen den Räuber mutig abzuwehren. Bild: Max Robinson
    1 / 2
  • Bild: Max Robinson
    2 / 2

Als Watvögel brüten die Kiebitze gerne in Riedgebieten und deren Umgebung, so auch in den beiden Naturschutzgebieten Nuoler Ried und Frauenwinkel. Besonders beliebt als Neststandorte sind frisch geschnittene Wiesen und Ackerflächen. Hier hoffen die Kiebitze einen guten Überblick über ihre Feinde wie Füchse, Marder und Greifvögel zu behalten.

Doch genau hier ist die Gefahr am grössten, weshalb seine Bestände in den letzten Jahrzehnten bedrohlich stark abgenommen haben. Verschiedene landwirtschaftliche, maschinelle Arbeiten während der Brutzeit und der Aufzucht der Jungen sind für die Gelege und die noch nicht flugfähigen Jungvögel tödlich.

Weil sie sich bei Gefahr auf ihre hervorragende Tarnung verlassen und sich regungslos auf den Boden ducken und verharren, sind die Jungen für Landwirte kaum erkennbar. Die natürlichen Feinde haben in den letzten Jahren stark zugenommen und sind mitverantwortlich, dass die meisten Jungvögel das Flüggealter nicht erreicht haben.

  • Nach aufwendiger Suche werden die Küken in Sicherheit ge­nommen und nach dem Maschineneinsatz sofort wieder freigelassen. Bild: Stiftung Frauenwinkel
    1 / 2
  • Einen Kälteeinbruch verkraften die Kiebitze viel besser als eine Trockenperiode. Bild: Stiftung Frauenwinkel
    2 / 2

Langfristiges Projekt

Aus dieser Problematik heraus hat der Kanton Schwyz im Jahre 2013 die Stiftung Frauenwinkel mit einem Kiebitzförderprojekt  beauftragt. Das langfristige Ziel dieses Projektes ist es, durch diverse Schutz­massnahmen die Kolonien der Kiebitze im Nuoler Ried und im Frauenwinkel zu erhalten und zu vergrössern, sodass die Kiebitze ohne menschliche Hilfe ihr Revier verteidigen und die Verluste durch Räuber verkraften können.

Manuela Brauchli
Demnächst