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19.05.2021
18.05.2021 10:09 Uhr

Parkieren am Walensee wird bald teurer

Wer kurz bleibt, zahlt mehr: parkende Autos am Walensee bei Weesen.
Wer kurz bleibt, zahlt mehr: parkende Autos am Walensee bei Weesen. Bild: Archiv
Die Gemeinde Amden erhöht die Parkgebühren. Die erste Stunde Parken in Betlis wird ab Juni mehr als doppelt so teuer. Auch beim «Lago Mio» verdoppelt sich der Preis. Langzeitparker kommen dagegen besser weg.

Ein kurzer Spaziergang am Walensee, dann ein Kaffee am See: Das Beizli Lago Mio bei Weesen und das Örtchen Betlis sind beliebte Ausflugsziele, die viele Besuchende von ausserhalb der Region anlocken. Die Gemeinde Amden kassiert Kurzzeitbesucher dieser beiden Hotspots ab dem 1. Juni stärker ab: Die Gebühr für die erste Stunde Parken beim Seebeizli verdoppelt sich von bisher 1.50  auf 3 Franken. In Betlis werden statt bisher zwei künftig fünf Franken für die erste Stunde fällig.

Abgesehen von der ersten Stunde bleiben die Gebühren an den beiden Orten aber wie sie sind. Für Langzeitparker wird es sogar deutlich günstiger: Die Gebührenpflicht wird auf sechs Stunden pro Tag beschränkt. Damit kostet das Parken für 24 Stunden in Betlis künftig nur noch 15 Franken, bisher waren es 48. Beim «Lago Mio» können Autos künftig für 10.50 Franken (statt bisher 36 Franken) einen Tag lang stehenbleiben.

«Wir haben festgestellt, dass die Parkplätze zu einem nicht unwesentlichen Teil für kurze Dauer genutzt werden.»
Peter Remek, Gemeindepräsident Amden

Hoffen auf Lenkungseffekt

Warum die Massnahme vor allem auf die Kurzparker abzielt, erklärt Gemeinde­präsident Peter Remek. «Wir haben eine Auswertung der Daten der Bezahl-Apps Twint und Parkingpay gemacht und festgestellt, dass die Parkplätze zu einem nicht unwesentlichen Teil für kurze Dauer genutzt werden.» Rund die Hälfte der analysierten Parkierenden beim «Lago Mio» ­etwa sei unter zwei Stunden geblieben. Die Autos würden auf dem Weg Richtung «Lago Mio» und Betlis durch ein Wohnquartier fahren. «Personen, die für einen Kurzaufenthalt dort hinfahren, verschärfen die Verkehrsproblematik.» Das liege nicht im Interesse der Gemeinde.

«Kurzaufenthalter, die mit dem Auto kommen, sollten daher bereit sein, mehr zu zahlen», findet Remek. Er erhofft sich von der Massnahme im besten Fall einen «Lenkungscharakter», also dass weniger Autofahrer am See entlangfahren. «Vielleicht teilen sich die Leute künftig lieber ein Fahrzeug.» Für den Fall, dass dieser Lenkungszweck ausbleibe, kämen der Bevölkerung von Amden zumindest die Mehreinnahmen zugute.

Ab sechs Stunden gratis

Warum hört die Parkuhr nach sechs Stunden auf zu zählen? «Diejenigen, die länger bleiben, wollen wir entlasten», sagt ­Remek. «Vielleicht ist das ein Anreiz, auch noch aufs Znacht in Amden einzukehren und somit mehr Wertschöpfung zu generieren.» Wenn jemand sechs Stunden auf einem Parkplatz stehe, bedeute das im Grunde weniger Verkehr.

Christine Schibschid, Linth-Zeitung
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