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19.12.2020
18.12.2020 14:53 Uhr

Schwyzer Waffenskandal kommt vor das Bundesgericht

Ein früherer Kapo-Mitarbeiter muss sich wegen illegalen Munitionshandels erklären. (Bild Pixabay/zvg)
Ein früherer Kapo-Mitarbeiter muss sich wegen illegalen Munitionshandels erklären. (Bild Pixabay/zvg) Bild: pixabay/zvg
Der Prozess gegen den früheren Logistikchef der Kantonspolizei Schwyz ist auf den 8. April angesetzt.

Der heute 57-Jährige soll gemäss Anklage zwischen 2009 und 2018 im Namen der Kantonspolizei Schwyz Munition und Material im Wert von rund 180 000 Franken bestellt haben.

Munition und Material wurden jedoch nicht bei der Kantonspolizei selbst verwendet, sondern privat vom Angeklagten. In diesem Zusammenhang wird dem Beschuldigten mehrfache qualifizierte Veruntreuung und mehrfache ungetreue Amtsführung vorgeworfen (wir berichteten). Von 2012 bis 2013 soll der Mann zudem mehrere Waffen und auch Munition ohne Berechtigung gewerbsmässig an diverse Personen verkauft haben. Er bot die Ware über einen Darknet-Account im Internet an. Für das Jahr 2018 wird ihm vorgeworfen, Waffen und Munition unrechtmässig besessen zu haben.

Käufer in Deutschland gefunden

Einen Teil der Waffen und der Munition soll der Angeklagte an einen Mann in Deutschland verkauft haben. Gegen diesen läuft dort ein separates Verfahren. Der frühere Logistikchef soll diesem Mann auch Informationen über dessen Strafuntersuchung weitergeleitet haben.

Dem Ex-Logistikchef werden deshalb Amtsgeheimnisverletzung und ausserdem Urkundenfälschung zur Last gelegt. Als er Munition bei der Logistikbasis der Armee (LBA) bestellte, soll er einen Auftrag von seinem Vorgesetzten visieren lassen, diesen danach aber abgeändert haben.

Der Angeklagte wurde im Februar 2018 verhaftet und fristlos entlassen. Er hatte seit 2002 als Logistikchef gearbeitet. Nach rund zweieinhalb Monaten Untersuchungshaft wurde er auf freien Fuss gesetzt.

sda
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