Wenn Padi Bernhard am 19. September seinen 55. Geburtstag feiert, blickt er nicht nur auf ein halbes Leben voller Musik zurück – er schlägt auch ein neues Kapitel auf. Der in Brunnen lebende Musiker bringt an diesem Tag sein erstes Soloalbum heraus. Der Titel: «Es isch wies isch».
Viele verbinden Bernhards Namen bis heute mit dem Mundart-Hit «Ewigi Liäbi». Das Lied, das im Jahr 2000 mit der Band Mash veröffentlicht wurde, gehört längst zur DNA der Schweizer Popgeschichte. In den Jahren danach war Bernhard mit verschiedenen Projekten aktiv, aktuell mit der Formation Trybguet. Nun also der Schritt in den Alleingang. Entstanden ist das Album in Bernhards eigenem Studio – ohne Produzenten, ohne Band, ohne Kompromisse. Zwölf Songs hat er aufgenommen, alle im Dialekt, alle persönlich. «Es sind Lieder, die über Jahre gereift sind, die mein Leben widerspiegeln », sagt er.
Musik als Handwerk
Dass Bernhard die Produktion ganz alleine stemmte, passt zu seiner Haltung: Musik als Handwerk, nicht als Industrieprodukt. Damit reiht er sich ein in eine kleine, aber wachsende Zahl von Schweizer Musikerinnen und Musikern, die bewusst unabhängig arbeiten. Für die lokale Szene ist das ein starkes Signal – und ein Beweis, dass kreative Qualität nicht zwingend ein grosses Studio oder ein Label im Rücken braucht. Ganze drei Vorabsingles sind bereits seit Wochen auf den gängigen Plattformen verfügbar und geben einen Vorgeschmack auf das, was folgt: Mundartmusik, die nahbar ist, geerdet, ehrlich. Ab dem 19. September steht dann das komplette Album online bereit.
Für Bernhard selbst ist der Veröffentlichungstag mehr als ein symbolischer Moment. «Es fühlt sich an, als würde ich mir selbst ein Geburtstagsgeschenk machen », sagt er. Und vielleicht ist es genau das, was das Album ausmacht: Musik, die aus der Region kommt, ohne Allüren – und trotzdem das Potenzial hat, weit über die Kantonsgrenzen hinaus gehört zu werden.