Dieses Jahr habe besonders deutlich gezeigt, unter welchem Druck das Klöntal stehe, so Eva Maria Kreis von den Jungen Grünen. Die Corona-Situation hat die bereits angespannte Verkehrslage im Sommer nochmals verschärft.
An mehreren Wochenenden musste die Strasse ins Klöntal gesperrt werden, weil es komplett mit Autos zuparkiert war. Die Jungen Grünen haben jetzt genug vom Verkehrschaos und den sommerlichen Blechlawinen ins Glarner Naherholungsgebiet. Gemeinsam mit ihrer Mutterpartei haben sie Anfang Woche den Memorialantrag «Slow Sundays im Klöntal» eingereicht. Darin verlangen sie, dass das Klöntal an mindestens acht Sonntagen im Sommer vom motorisierten Individualverkehr befreit wird. Damit wollen sie erreichen, dass Erholungssuchende, die zu Fuss oder mit dem Velo anreisen, ein Klöntal ohne störenden Verkehr und ohne chaotische Parkplatzustände antreffen.
Nur eine «Symptombekämpfung»
Mitunterzeichner sind Dominik Jud, ebenfalls von den Jungen Grünen, sowie Priska Müller Wahl und Regula Keller, die beiden Co-Präsidentinnen der Grünen des Kantons Glarus. Gemäss den vier Antragstellern soll es an den autofreien Sonntagen im Klöntal auch «notwendige» Ausnahmen geben: etwa für den ÖV, Blaulichtorganisationen, Anwohner und Arbeitende, Menschen mit Beeinträchtigungen, für dringende land- und forstwirtschaftliche Transporte sowie für Lieferanten der Gastrobetriebe.
Für den motorisierten Individualverkehr soll die Strasse ins Klöntal an den «Slow Sundays» aber jeweils von morgens bis abends gesperrt sein – sowohl talein- als auch talauswärts.
Anstoss für Veränderung
Der Memorialantrag ist als allgemeine Anregung formuliert. Wenn die Landsgemeinde den Antrag annimmt, wird eine konkrete Vorlage ausgearbeitet, die wiederum der Landsgemeinde vorgelegt wird. Damit soll dem Regierungs- und dem Landrat genügend Spielraum gegeben werden, um eine Vorlage mit wirksamen Massnahmen auszuarbeiten. «Wir hoffen, dass innovative Mobilitätsideen mitgedacht werden und sehen den Antrag als Ergänzung zu den neusten Verkehrs- und Parkierungskonzepten der Gemeinde Glarus», so die vier Unterzeichner.