Die diesjährigen Wahlen sind speziell: Bei den Schwyzer Regierungsratswahlen werden die Kandidierenden erstmals auf einem einzigen, vorgedruckten Wahlzettel aufgeführt. Dies hat das Stimmvolk im letzten Jahr beschlossen, um «Parteipäckli» zu verhindern. Experten gehen deshalb davon aus, dass die Regierungsräte bereits im ersten Wahlgang feststehen werden.
Alle sieben bisherigen Mitglieder der Schwyzer Regierung treten wieder an. Mitmischen wollen auch Jonathan Prelicz (SP) und der Parteilose Peter Abegg.
Doppelter Pukelsheimer
Das Proporzwahlsystem «Doppelter Pukelsheim» gibts im Kanton Schwyz seit 2016. Der Gegenvorschlag von Regierung und Parlament nach «Doppeltem Pukelsheim» wurde im Jahr 2015 mit 53,5 Prozent der Stimmen oder 18'608 gegen 16'142 Stimmen angenommen.
Die Abstimmung über ein neues Wahlsystem wurde nötig, weil das Bundesgericht 2012 das bisherige Mischsystem aus Mehrheits- und Verhältniswahl wegen fehlender Stimmrechtsgleichheit als verfassungswidrig eingestuft hatte.
Gemäss dem neuen Wahlsystem werden die in den Gemeinden für eine Partei abgegebenen Stimmen für den ganzen Kanton zusammengezählt. Anton Waldvogel von der Schwyzer Staatskanzlei erklärt: «Beim Doppelten Pukelsheim gibt es zwei Verteilrechnungen. Zuerst wird festgelegt, welche Listengruppe wie viele Kantonsratsmandate erhält. In der zweiten Verteilrechnung werden die der Listengruppe zugeteilten Mandate auf die Gemeinden verteilt, und zwar so, dass auch innerhalb der Gemeinde das Proporzverhältnis stimmt. Nach den Verteilrechnungen wird bestimmt, wer gewählt ist.»
Einfach erklärt: Wenn beispielsweise in der Gemeinde Freienbach, die über zehn Kantonsratssitze verfügt, fünf Parteien je zwei Sitze zugeteilt bekommen, dann sind diejenigen gewählt, die auf den entsprechenden Parteilisten die meisten Stimmen erhalten haben.
Die Anzahl der Listen und der Kandierenden hat seit Einführung des neuen Proporzsystems in den letzten zwei Wahlgängen 2016 und 2020 beachtlich angestiegen. Allerdings ist die Zunahme hierzulande im Vergleich zum Anstieg auf eidgenössischer Ebene geradezu bescheiden.
Panaschieren und Kumulieren
Panaschieren ist recht einfach erklärt: «Panaché ist ein Mischgetränk. Panaschieren ist das Mischen von Kandidierenden aus verschiedenen Parteilisten», so Waldvogel. Konkret: Panaschieren bedeutet, dass man auf einer Wahlliste einer Partei einen Kandidaten oder eine Kandidatin einer anderen Partei aufführt.
Beim Kumulieren wird eine Kandidatin oder ein Kandidat doppelt aufgeführt. «Aber aufgepasst: Es dürfen nicht mehr Namen auf der Liste stehen, als dass die Gemeinde Sitze zugute hat. In Gemeinden, die nur einen Kantonsratssitz haben, ist das Kumulieren nicht möglich.» In Ausserschwyz betrifft dies die Gemeinden Vorderthal und Innerthal.
Am meisten Sitze gibts in Freienbach mit 10 Sitzen, in Lachen und Schübelbach sind 6 Sitze zu vergeben, in Wollerau und Altendorf vier Sitze, in Galgenen, Wangen und Feusisberg je drei Sitze, und in Reichenburg und Tuggen gibts je zwei Sitze.