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Galgenen
25.01.2023

Galgenen sucht weiterhin nach Lösungen

Das alte Mehrzweckgebäude in Galgenen wird nach Aufschreien in der Bevölkerung nun doch nicht zur Unterbringung von Asylsuchenden  genutzt.
Das alte Mehrzweckgebäude in Galgenen wird nach Aufschreien in der Bevölkerung nun doch nicht zur Unterbringung von Asylsuchenden genutzt. Bild: Anouk Arbenz, Redaktion March24 & Höfe24
Der Gemeinderat Galgenen nimmt zu den noch offenen Punkten betreffend «Petition zur Wahrung des Dorffriedens» Stellung und weist darauf hin, dass die Gemeinde noch immer dringend Asylwohnraum sucht.

Im Zusammenhang mit dem mittlerweile aufgegebenen Vorhaben der Unterbringung von Flüchtlingen im Mehrzweckgebäude wurde eine «Petition zur Wahrung des Dorffriedens» bei der Gemeindekanzlei eingereicht. Sie fordert einerseits den Erhalt des alten Mehrzweckgebäudes in der bisherigen Nutzung, andererseits spricht sie alternative Unterbringungsmöglichkeiten an. Auch wird die Lancierung einer Standesinitiative gefordert.

Die Petition, unterzeichnet von gut 300 Personen, mehrheitlich Einwohner der Gemeinde, aber auch zahlreiche Auswärtige, wurde am 21. Dezember eingereicht und ist vom Gemeinderat in der Zwischenzeit eingehend beraten worden.

Alternativlösungen werden geprüft

Der zweite Antrag der Petition fordert den Gemeinderat auf, mit den zuständigen kantonalen Stellen und mit anderen Gemeinden, Alternativlösungen zu prüfen. Die Nutzung von Gewerbeland zur temporären Unterbringung von Flüchtlingen sei vom Regierungsrat, unter gewissen Umständen, als Option in Aussicht gestellt worden (bisher nicht möglich, da die Gewerbezone eine Wohnnutzung nicht vorsieht), teilt der Gemeinderat nun mit. «Wir prüfen daher diverse Möglichkeiten und sind mit den Eigentümern auch in Kontakt getreten zwecks Erörterung von Neu- oder Umbauten.»

Ebenfalls sei eine überkommunale Arbeitsgruppe daran, entsprechende Lösungsansätze zu diskutieren. Das Zeughaus – im Eigentum des Bundes und auch vom Kanton beansprucht (Polizei, Zivilschutz) und zudem unverändert als kantonaler Werkhof vorgesehen – stehe nicht zur Verfügung.

Standesinitiative soll konkret werden

Der dritte Petitionsantrag betrifft die Einreichung einer Standesinitiative – so soll Galgenen zusammen mit anderen Gemeinden den Regierungsrat und Kantonsrat auffordern, beim Bundesrat und Bundesparlament per Standesinitiative die 100-prozentige Abgeltung der vollen Infrastrukturkosten durch den Bund zu verlangen. «Wir haben die Vertreter im Kantonsrat, den Regierungsrat und die umliegenden Gemeinden über diesen Sachverhalt informiert und Kantons- und Regierungsrat schriftlich angeregt, in diesem Sinne tätig zu werden und eine Standesinitiative in der skizzierten Form zu lancieren», schreibt der Gemeinderat Galgenen.

Keine Wohnungsangebote

Daneben werde weiterhin Wohnraum in bestehenden Wohnhäusern gesucht. Angesichts des extrem tiefen Leerwohnungsbestandes auf dem – publizierten – Wohnungsmarkt appelliere der Gemeinderat zum wiederholten Male an die Bevölkerung, leeren Wohnraum, einschliesslich Einliegerwohnungen und dergleichen, zu melden und der Gemeinde zur Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern zu vermieten. 

Zivilschutzräume keine Lösung

Was die teils in der Öffentlichkeit geäusserten Überlegungen zur Unterbringung von Flüchtlingen in der Zivilschutzanlage betrifft, sei festzuhalten, dass sich diese in der Gemeinde «entweder in den Untergeschossen der Schulhäuser oder im Untergeschoss des alten Mehrzweckgebäudes befinden». «Da für den Aufenthalt zwingend auch oberirdische Räumlichkeiten vorgeschrieben sind, liegt es auf der Hand, dass dieser Lösungsansatz von vornherein ausgeschlossen ist», schreibt der Gemeinderat Galgenen.

Redaktion March24 & Höfe24