von Oliver Landolt*
Die Geburtshilfe war ein während langer Zeit den Frauen vorbehaltener medizinischer Bereich. Allerdings lässt sich schon im Spätmittelalter die Einflussnahme von Männern feststellen, die vor allem eine Aufsichtsfunktion beanspruchten. Auch der Bereich der medizinischen Pflege ist ein Gebiet, das in starkem Masse von Frauen ausgeübt wurde. Dies hat sich bis in die heutige Zeit nur unwesentlich verändert.
Schwangerschaften und Geburten stellten für das weibliche Geschlecht in der Vergangenheit ein gesundheitliches Risiko dar. Hebammen gehörten mit zu den ältesten Frauenberufen; schon im alten Ägypten gibt es Zeugnisse hierfür. Mit dem Aufkommen medizinischer Institutionen wie Spitälern im Laufe des Mittelalters kam auch der ganze Berufsbereich der pflegenden Personen auf.
Hebammen
Die Tätigkeit von Hebammen lässt sich in den Schwyzer Quellen seit der Mitte des 16. Jahrhunderts verfolgen. Die Wertschätzung, die dieser Berufsgruppe entgegengebracht wurde, zeigt sich darin, dass die Hebammen als einzige Angehörige des weiblichen Geschlechts Anteil an den sogenannten Teilkronen hatten.
Die Teilkronen waren die an die berechtigten männlichen Schwyzer Landleute ausgezahlten Pensionsgeldzahlungen, die das Land Schwyz als finanziellen Nutzen von auswärtigen Mächten für den Abschluss von Militärkapitulationen erhielt.
*Oliver Landolt ist wissenschaftlicher Archivar im Staatsarchiv Schwyz.
Ausführlicher Bericht in der Ausgabe vom Dienstag, 21. Juli.