Die werdende Mama liegt mitten in den letzten Wehen. Es wird gepresst und geschrieen, manchmal auch geflucht. Ein Szenario, das viele Eltern so oder so ähnlich kennen. Und sind wir ehrlich: eine Geburt ist eigentlich nicht unbedingt ein Bilderbuch-Moment. Aber diese Meinung ändert sich abrupt, wenn man einen Blick auf die Fotos von Jacqueline Riatsch wirft. Die Einsiedler Fotografin und Geburtsbegleiterin hat sich in den letzten drei Jahren nämlich auf Geburtsfotografie spezialisiert und schafft wunderschöne, intime Erinnerungen.
Insgesamt hat Jacqueline Riatsch in den letzten drei Jahren 24 Geburten fotografiert. Zwölf davon allein in diesem Jahr. Das macht 2022 für sie so besonders und emotional. Pro Monat nimmt sie aber nicht mehr als drei Aufträge an – auf den errechneten Geburtstermin achtet sie dabei längst nicht mehr.
Emotionen und Augenblicke festhalten
Aber, könnte man einwenden, ist denn die Geburt an sich nicht ein zu intimer Moment für Frauen, um eine Fotografin dabei zu haben? «Die Frauen befassen sich die ganze Schwangerschaft über mit diesem Gedanken. Ich stelle mich auch nicht die ganze Geburt direkt vor sie hin und fotografiere zwischen ihre Beine.» Es gehe viel mehr darum, die Emotionen und Augenblicke rund um die Geburt einzufangen. «Aber etwa die Hälfte aller Kundinnen wünschen ein Bild davon, wie das Baby rauskommt. Vereinzelt entscheiden sich Frauen sogar während der Geburt noch dafür», sagt Riatsch.