In mehrerer Hinsicht war Schübelbach an den Gemeindewahlen im Mai in einer besonderen Situation. So hat der Gemeinderat auf diesen Zeitpunkt hin die Anzahl der Gemeinderäte von neun auf sieben reduziert. Gleichzeitig galt es, erstmals einen Präsidenten im Vollamt zu wählen beziehungsweise zu bestätigen. Die SVP stellte in der Person von Patrick Suter einen Kandidaten für den Gemeinderat auf, während die Mitte mit dem seit acht Jahren im Gemeinderat sitzenden Sepp Bruhin auf dessen Wiederwahl setzte. In diesem ersten Wahlgang war es knapp, weshalb beide Kandidaten zur Nachwahl antreten mussten. Der bisherige Gemeinderat Sepp Bruhin erzielte 897 Stimmen. Neuling Patrick Suter brachte es auf 905 Stimmen. Beide verfehlten jedoch das Absolute Mehr von 915 Stimmen.
Wer nun bei der heutigen Nachwahl mit einem ähnlich knappen Resultat gerechnet hat, sah sich getäuscht. Der gebürtige Pfäffiker Suter überflügelte das Schübelbachner «Urgewächs« Bruhin deutlich. Auf Patrick Suter entfielen 1007 Stimmen, auf Sepp Bruhin 742, und auf vereinzelte Namen gab es noch 9 Stimmen. Mit 33,3 Prozent war die Stimmbeteiligung tief.
Bruhin enttäuscht – Ferien für Suter
Sepp Bruhin zeigte sich nach Bekanntgabe des Wahlresultats «enttäuscht und erleichtert zugleich». Er, der seit acht Jahren dem Gemeinderat angehört, war darüber enttäuscht, dass «die Taten von der Bevölkerung nicht gesehen werden. Ich habe acht Jahre erfolgreich politisiert und viel gemacht, jetzt müssen halt andere zeigen, was sie können». Erleichtert sei er insofern, «als dass ich jetzt nicht mehr einem solchen Gremium mit einem solchen Präsidenten angehöre», sagte Bruhin wörtlich und machte damit deutlich, dass er von seinen Kolleginnen und Kollegen nicht mehr getragen wurde.
Der Gewinner der gestrigen Nachwahl in Schübelbach, der 45-jährige Bank-Filialleiter Suter, der sich derzeit in Amerika aufhält, liess via SMS mitteilen, dass es «mehr als 1007 Gründe gibt, die mir zum Sprung in den Gemeinderat verholfen haben». Er sei «überwältigt» von der Unterstützung. «Beim ersten Wahlgang im Mai sagte ich, dass ich zufrieden bin. Jetzt bin ich einfach stolz, platt und überwältigt.»