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Kanton
02.06.2022

Zeltstadt für die Unterbringung von Flüchtlingen in Seewen geplant

Beim ehemaligen Landi in Seewen entsteht eine Zeltstadt.
Beim ehemaligen Landi in Seewen entsteht eine Zeltstadt. Bild: Landi Schwyz
Das Amt für Migration realisiert in der ehemaligen Landi in Seewen eine befristete Zeltstadt für rund 140 Personen.

Seit Kriegsausbruch vor rund drei Monaten haben über 55'000 Personen aus der Ukraine Schutz in der Schweiz gesucht und erhalten. Davon sind rund 900 Personen im Kanton Schwyz untergebracht.

Aufgrund des anhaltenden Krieges ist auch in den nächsten Monaten mit weiteren Flüchtlingen zu rechnen.

Unterbringungsmöglichkeiten stossen an Grenzen

Durch das grosszügige und konstruktive Zusammenspiel zwischen Anbietern privater Unterkünfte, kantonalen Asylzentren, Wohnungen auf Gemeindestufe und der Erschliessung zusätzlicher, kollektiver Unterkünfte konnten im Kanton Schwyz bisher genügend Wohnplätze zur Verfügung gestellt werden.

Es zeichnet sich allerdings ab, dass diese Möglichkeiten in absehbarer Zeit ausgeschöpft sein werden. Der «Sonderstab Ukraine» hat deshalb mittels Notfallplanung verschiedene Möglichkeiten für weitere Unterbringungsplätze geprüft, wie es in einer Mitteilung heisst.

Zeitlich befristete Zeltstadt

Als rasch umsetzbare sowie kostengünstigste Lösung wird in der ehemaligen Landi in Seewen eine zeitlich befristete Zeltstadt für rund 140 Personen eingerichtet, teilt der Sonderstab mit. Die Eigentümerin, die Strüby Holzbau AG, stellt die Halle dem Kanton während eines Jahres kostenlos zur Verfügung.

Die Zeltstadt, deren Aufbau in enger Abstimmung mit der Gemeinde Schwyz erfolgt, wird voraussichtlich ab Ende Juni zur Verfügung stehen. «Diese zusätzlichen Kapazitäten tragen dazu bei, die Flüchtlinge länger in den kantonalen Strukturen zu beherbergen und damit den Druck auf die Gemeinden zu verringern», schreibt der Sonderstab. 

Kantonaler Verteilschlüssel wurde angepasst

Nach der Erstaufnahme der Flüchtlinge werden diese entsprechend der Bevölkerungszahl den Gemeinden zugewiesen. Bisher waren die Gemeinden verpflichtet, 2'000 Unterkunftsplätze für Asylsuchende zur Verfügung zu stellen.

Da diese Kapazitäten weitgehend ausgeschöpft sind und mit weiter steigenden Asylzahlen zu rechnen ist, hat der Regierungsrat den Verteilschlüssel auf neu 3'000 Unterkunftsplätze angehoben. Der neue Verteilschlüssel ist auf den 1. Juni in Kraft gesetzt worden.

Schulkonzept entwickelt

Vor grossen Herausforderungen stehen auch die Volksschulen. Aktuell sind rund 160 Kinder und Jugendliche in der Volksschule integriert. Dank grossem Einsatz aller Beteiligter konnte die Integration bisher erfolgreich bewältigt werden. Eine Arbeitsgruppe hat Szenarien entwickelt, wie die Beschulung von Flüchtlingskindern aus der Ukraine erfolgen kann, wenn eine gewisse Menge erreicht wird. Das entwickelte Grobkonzept wird aktuell kantonsintern geprüft.

Redaktion March24 & Höfe24