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Kanton
31.05.2022
30.05.2022 19:11 Uhr

Jugendparlament – «Eine Chance für Jahre hinaus vertan»

Keine Rettung für das Schwyzer Kinderparlament. Greifen jetzt Private ein?
Keine Rettung für das Schwyzer Kinderparlament. Greifen jetzt Private ein? Bild: Schwyzer Kinderparlament
Die IG Schwyzer Kinderparlament nimmt Stellung zum Kantonsratsentscheid. Der Rat hat an seiner Sitzung am vergangenen Mittwoch ein entsprechendes Postulat für nicht erheblich erklärt.

In seiner jüngsten Session hat der Kantonsrat eine Finanzierung des Schwyzer Kinder- und Jugendparlaments in einem Stichentscheid abgelehnt. Da der private Verein, der bisher für die Beschaffung der Mittel die Trommel rührte, aus Kapazitätsgründen das Handtuch warf und nun auch der Kantonsrat eine Absage erteilte, könnte das Kinder- und Jugendparlament im Kanton Schwyz definitiv Geschichte sein.

Nun äussert sich die die IG Schwyzer Kinderparlament dazu: «Für den repräsentativen Charakter einer Demokratie ist es elementar, dass die Interessen der gesamten Bevölkerung, auch des nicht stimmberechtigten Teils, adäquat vertreten sind», schreibt sie in ihrer Medienmitteilung. Das Kinderparlament sei für Kinder und Jugendliche aus dem Kanton Schwyz ein Instrument, um gegenüber der Politik und einer breiten Öffentlichkeit auf Anliegen und Bedürfnisse wirkungsvoll aufmerksam zu machen, so die IG Schwyzer Kinderparlament weiter.

FDP und SVP waren dagegen

Während Mitte, GLP und SP geschlossen für eine Erheblicherklärung des Postulats stimmten, votierten FDP und SVP geeint dagegen. Letztere sind der Ansicht, dass ein Kinder- und Jugendparlament ausschliesslich von Privaten zu finanzieren ist und die politische Bildung in der Verantwortung der Eltern liegt.

Die IG ist der Meinung, dass das Kinder- und Jugendparlament deswegen scheiterte, weil es zum «Spielball der Politik» geworden sei. Dies insbesondere, weil die Bürgerlichen in ihm eine Verbreitung von linkem Gedankengut witterten. «Es zeigt sich einmal mehr, dass die Schwyzer Politik den Kindern und Jugendlichen eine politische Mitgestaltung verwehrt. Damit wurde auf Jahre hinaus eine Chance vergeben, der jungen Generation in unserem Kanton eine angemessene Plattform zu bieten.»

Lotteriegelder stünden bereit

Die Schwyzer Regierung ihrerseits hatte sich anerboten, einer Nachfolgeorganisation neben Infrastruktur auch finanzielle Mittel im bisherigen Umfang zur Verfügung zu stellen. Die Gelder sollten aus dem Lotteriefonds fliessen.

Interessierte können sich online unter www.schwyzerkinderparlament.ch informieren.

Redaktion March24 & Höfe24