In Schübelbach formiert sich Widerstand gegen eine geplante 5G-Antenne der Firma Sunrise UPC GmbH an der Bahnhofstrasse 4 in Schübelbach.
Der Knackpunkt dabei: Eine 5G-Antenne der Swisscom AG steht bereits in unmittelbarer Nähe des geplanten Standorts, nämlich an der Bahnhofstrasse 3.
Eine Gruppe besorgter Bürgerinnen und Bürger findet, eine Antenne sei genug und reichte gestern Einsprache gegen das Baugesuch ein – nun liegt der Ball bei der Gemeinde, die über das Baugesuch zu entscheiden hat.
«Ein Zeichen im Namen der Bevölkerung»
Der Einsprache ging eine 10-tägige Unterschriftensammlung voraus – insgesamt 313 Personen unterschrieben die Petition. Initiiert wurde diese unter anderem von Ursula Bruhin von Optik Bruhin an der Bahnhofstrasse. Sie erklärt: «Wir wollten uns nicht einfach als Gruppe von besorgten Bürgerinnen und Bürgern dagegen einsetzen.» Sie hätten ein ein Zeichen setzen wollen, «im Namen der Bevölkerung».
Die Einsprecherinnen und Einsprecher finden zum einen den Umstand störend, dass es bald zwei Antennen in ihrer Nachbarschaft geben soll. Aber auch, dass die geplante Antenne wiederum inmitten eines kommunalen Ortes mit empfindlicher Nutzung zu stehen kommen soll – auf dem Dach eines Mietshauses notabene.
In der Umgebung befinden sich zahlreiche Wohnhäuser und das Schulhaus. Ein Ort, an dem man lebt, arbeitet und sich trifft. Sie und auch andere Petitionäre würden sich zudem fragen, ob es diese Technologie wirklich brauche. Einige seien auch skeptisch in Bezug auf mögliche, noch nicht abschätzbare gesundheitliche Folgen – gerade in einem Wohngebiet ein wichtiges Thema.
Baueinsprachen gegen 5G-Antennen üblicherweise wenig erfolgreich
Mit ihrer Aktion erhalten sie auch indirekt Schützenhilfe aus dem Gemeinderat. Einer der Mitunterzeichner der Petition ist der Schübelbachner Gemeinderat Josef Bruhin. Er betont, dass er primär als Bürger und Anwohner unterzeichnet hat. Zum Baubewilligungsverfahren könne er keine Stellung beziehen, da dies nicht in sein Ressort falle.
Er ist aber realistisch in Bezug auf den Erfolg von Baueinsprachen gegen 5G-Antennen – die formal-rechtlichen Chancen seien gering. «Darum sind die Unterschriften umso wichtiger», fügt er an. Sie dienen dazu, den Gemeinderat für die Thematik zu sensibilisieren. Über 300 Unterschriften könne er nicht einfach ignorieren.
Ein solches Vorhaben hatte laut Ursula Bruhin und Josef Bruhin schon einmal Erfolg, und zwar in Wangen. Dort hat die entsprechende Betreiberfirma der 5G-Antenne ihr Baugesuch zurückgezogen, nachdem bei der Gemeinde zahlreiche Proteste eingegangen waren.