«Das letzte Jahr war für mich ein schwieriges», sagte der 23-jährige Schweizer am Freitag dem Strafgericht. Der junge Mann, der heute in einem betreuten Wohnheim lebt, konsumierte damals Cannabis und erlitt eine Psychose. Der Drogenkonsum und seine diagnostizierte paranoide Schizophrenie setzten ihm arg zu.
Wahnhaft in Haus eingedrungen
So hatte er in der wahnhaften Meinung, mit Analsex die Welt retten zu können, im April 2021 einen Kollegen zum Sex nötigen wollen. In der Wohnung der Familie des Kollegen hatte der Beschuldigte versucht, diesen anal zu penetrieren. Das misslang allerdings, da sich das Opfer heftig wehrte. Daraufhin verpasste der Beschuldigte dem Kollegen eine kräftige Ohrfeige. Ein paar Tage später versuchte der Schweizer mehrmals, in die Wohnung des Kollegen zu gelangen, obwohl ihm dies verweigert worden war. Es gelang ihm dann doch noch, in die Wohnung einzudringen, wo er seinen Kollegen am Arm packte. Da dieser laut schrie und so die Intervention seiner Eltern hervorrief, verliess er das Haus wieder. Das Gericht erkannte in diesem Punkt auf Hausfriedensbruch.
Nicht selbstverschuldete Schuldunfähigkeit
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft stellte das Strafgericht fest, dass die Taten im Zustand nicht selbstverschuldeter Schuldunfähigkeit begangen worden sind. Es ordnete deshalb eine ambulante Massnahme an, wie das in einem Gutachten empfohlen worden ist. Die Verfahrenskosten werden vom Staat getragen.
Ambulante Massnahme trägt bereits Früchte
Eine ambulante Massnahme hat der Beschuldigte bereits von sich aus begonnen. «Es geht mir jetzt gut, und ich habe keine Rückfälle mehr», versicherte er dem Gericht. Er bedaure sehr, was vorgefallen sei. Er könne sich allerdings an diese Zeit und diese Taten gar nicht so recht erinnern. Der Verteidiger wies zudem auf das gute familiäre und soziale Netz hin, das seinen Mandanten stütze, so dass eine gute Prognose erwartet werden könne. Der Beschuldigte will sobald wie möglich eine Lehre in Angriff nehmen. «Ich möchte die Gesellschaft nicht stören und ein guter Mensch sein», sagte er dem Strafgericht.