«Es ist einfach nur eine Leere.» Die abgrundtiefe Enttäuschung ist Thomas Pfyl ins Gesicht geschrieben und er versucht gar nicht, drumherum zu reden. In der Super-Kombi ist der Schwyzer nach einem starken Super-G im Slalom auf Medaillenkurs, obwohl ihm im ersten Teil ein Fehler unterläuft. Er lässt sich davon nicht gross beirren, fährt weiter auf Angriff, er ist ja in seiner Spezialdisziplin unterwegs – dann kommt ein Einfädler, alles ist vorbei, der Traum vom Podestplatz jäh beendet. Robin Cuche als 8. ist der einzige Schweizer in der Wertung.
Wäre viel möglich gewesen
Der Frust bei Pfyl ist doppelt verständlich, weil er sich sehr gut gefühlt hatte vor dem Wettkampf, weil er sieht, wer auf dem Podest steht, was für ihn möglich gewesen wäre. Am Vortag schon hatte er im Super-G als Siebter überzeugt. Teamkollege Robin Cuche sagte danach: «Wenn Thomas so in der Super-Kombi fährt, ist er nur schwer zu schlagen.» Auch da gelingt ihm dieseDisziplin wieder sehr gut, Pfyl ist Siebter, fast alle vor ihm sind ausgesprochene Speedspezialisten. Und dann kommt der Slalom, der Fehler in der Regel so wenig verzeiht, gerade auf dem schwierigen Kurs in Yanqing. Eigentlich wie gemacht für einen Spezialisten wie Pfyl, eigentlich.
Alles beginnt wieder bei null
Der Schwyzer ist derart schwierige Situationen gewohnt. Er hat nun zwei Tage Zeit, sich auf die nächste Aufgabe vorzubereiten. Der Frust wird schnell neuer Lust auf die kommenden Aufgaben weichen, schon am Ende des Gesprächs blitzt das bei Pfyl wieder auf. «Ich bin sicher», sagt er, «dass ich bis am Donnerstag wieder auf Betriebstemperatur komme.» Dann ist Riesenslalom, und alles beginnt wieder bei null.