Am Samstag hatte Corinne Suter den Zielraum von Zauchensee wortlos verlassen. Sie mochte nicht reden nach dem 7. Rang in der Abfahrt, ihrem schlechtesten Resultat in diesem Winter in der schnellsten Disziplin. Zu tief sass der Stachel der Enttäuschung.
24 Stunden danach war die Gefühlswelt der Corinne Suter wieder eine andere. Die Fahrt im Super-G war ihr gelungen. Sie packte die nächste Chance, wie sie es nannte, beim Schopf – auf der Piste, auf der sie vor zwei Jahren in der Abfahrt ihren ersten von mittlerweile drei Weltcup-Siegen errungen hatte. Der diesmal knapp verpasste Coup war kein grosses Thema. Suter nutzte die Chance, indem sie das umsetzte, was sie sich vorgenommen hatte. Trotz des Ärgers tags zuvor vermochte sie den Fokus wieder auf die neue Aufgabe zu richten. «Ich konnte gut abschalten und das Wichtige in den Super-G mitnehmen.» Vier Hundertstel fehlten auf die Siegerin Federica Brignone.