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Kanton
11.01.2022
12.01.2022 09:29 Uhr

Corona macht Unterricht schwierig

Lehrpersonenausfälle, viele Kinder in Quarantäne und Isolation sowie Diskussionen mit Massnahmengegnern machen den Unterricht schwer durchführbar.
Lehrpersonenausfälle, viele Kinder in Quarantäne und Isolation sowie Diskussionen mit Massnahmengegnern machen den Unterricht schwer durchführbar. Bild: Pixabay
Die Weihnachtsferien sind vorbei, gestern startete in Ausserschwyz der Schulunterricht im neuen Jahr – und das mit einer grossen Belastung.

Gestern ging im Kanton Schwyz wieder die Schule los. Jedenfalls für jene Kinder und Lehrpersonen, die gerade nicht in Quarantäne verweilen oder an Corona erkrankt sind. Stand gestern befinden sich laut dem Amt für Volksschulen und Sport des Kantons Schwyz 178 Schülerinnen und Schüler sowie neun Lehrpersonen in Quarantäne, 32 Lehrerinnen und Lehrer sowie 88 Schülerinnen und Schüler sind in Isolation.

Wenig Lehrpersonen-Ausfälle in Ausserschwyz

In Ausserschwyz sind es derzeit nur wenige Ausfälle von Lehrern in den Schulen. Die Sek 1 March vermeldet einen Fall, Galgenen und Freienbach je zwei und Feusisberg vier Lehrpersonen (3 in Quarantäne und eine Lehrperson in Isolation).

Elisabeth Pfister, Schulleiterin in Tuggen, erklärt: «Lehrpersonen, die ausfallen, können infolge Lehrermangels kaum ersetzt werden.» Gewisse Schulen haben ein solches Szenario bereits erlebt. Thomas Schnyder, Schulleiter in Reichenburg, erzählt etwa: «Seit Pandemiebeginn haben sich schon rund 44 Prozent all unserer Lehrpersonen einmal mit Corona angesteckt und mussten sich in Isolation begeben.» Die Quarantänefälle sind da noch nicht mitgerechnet.

Herausfordernde Zeiten für geregelten Unterricht

Wenn viele Schülerinnen und Schüler in Quarantäne oder Isolation sind, ist ein geregelter Unterricht schwierig. «Für die Oberstufe wäre dann ein Wechsel auf Fernunterricht die bessere Lösung», findet Rick Bachmann, Rektor der Sek eins Höfe.

Jene Schulen in Ausserschwyz mit den meisten Schülerinnen und Schülern in Quarantäne oder Isolation (Stand gestern) sind derzeit die Sek 1 March sowie die Höfner Schulen. Von 940 Schülerinnen und Schülern in Freienbach sind 23 zu Hause, von insgesamt 350 Schülern in Feusisberg sind es 18 und in Wollerau sind es elf.

An den Schulen gilt eine Maskenpflicht in Innenräumen und dort, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. (Symbolbild) Bild: Keystone

Grosse Belastung für Lehrer

Es ist noch das eine, Schülerinnen und Schüler zu Hause mit Lernstoff zu versorgen, auch wenn das schon sehr stressig ist. Seit der Pandemie sind Lehrerinnen und Lehrer einer ganzen Reihe von Aufgaben und Belastungen ausgesetzt. Allein schon die repetitiven Testungen stellen einen erheblichen organisatorischen und administrativen Mehraufwand dar.

«Es bleibt wenig Zeit fürs Alltagsgeschäft», sagt Barbara Schmutz, Rektorin in Schübelbach. Zeit- und energieraubend erleben auch Elisabeth Pfister, Schulleiterin in Tuggen und Pascal Staub, Schulleiter der Primarschule Feusisberg-Schindellegi und Präsident des Verbands Schulleiterinnen und Schulleiter Schwyz die Situation.

Das wohl Belastendste aber ist, dass vereinzelt Eltern versuchen, ihre ideologischen Kämpfe im Schulzimmer auszutragen. Die Ausserschwyzer Schulleitungen betonen jedoch, dass sich die grosse Mehrheit der Eltern kooperativ und konstruktiv verhalte.

Maskenpflicht in Primarschule nicht von allen akzeptiert

Insbesondere die Maskentragpflicht, die im Kanton Schwyz seit 13. Dezember ab der ersten Primarschulklasse gilt, ist umstritten und sorgt für Spannungen zwischen Schulen und Eltern.

Wer ohne Dispens keine Maske trägt, wird nach Hause geschickt. Die Absenz ist dann unentschuldigt und es müssen trotzdem alle Prüfungen in der Schule abgelegt werden. Fälle, in denen Eltern die Maskenpflicht für ihre Kinder ablehnen, kommen in diversen Ausserschwyzer Gemeinden vor, allerdings in geringer Zahl. 

Seit Impfmöglichkeit und Maskenpflicht auch viele beruhigte Eltern

Natürlich gab es auch Eltern, die ihre Kinder aus Sorge aus der Schule nehmen wollten. Doch seit der Einführung der Maskenpflicht und vor allem seit der Impfmöglichkeit für Kinder ist diese Sorge grösstenteils weg.

Eltern hatten Angst, ihre Kinder in den Unterricht zu schicken. Seit der Einführung der Maskenpflicht und der Möglichkeit der Impfung für Kinder, lassen viele Mütter und Väter ihre Kinder beruhigter in die Schule gehen. (Symbolbild) Bild: Johanna Mächler

So geschehen an der Schule in Reichenburg: «Seit es möglich ist, auch Kinder impfen zu lassen, wurden keine Kinder mehr aus der Schule genommen», sagt Schulleiter Thomas Schnyder. Dies bestätigt auch Tanja Grimaudo Meyer, Vorsteherin des Amtes für Volksschulen und Sport.

Anouk Arbenz, Redaktion March24 & Höfe24