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Sport
10.12.2021

«Ab jetzt müssen wir im Weltcup liefern, nicht lavern»

Dario Caviezel und Ladina Jenny starten die Saison am Wochenende in Russland.
Dario Caviezel und Ladina Jenny starten die Saison am Wochenende in Russland. Bild: Franz Feldmann
An diesem Wochenende sind die ersten alpinen Snowboardrennen in Russland Bannoye geplant. Mit am Start sind die zwei Wangner Ladina Jenny und Dario Caviezel. Beide haben die Vorbereitungszeit im Sommer und Herbst gut nutzen können.

Das «Snowboard couple» Ladina Jenny und Dario Caviezel muss die letzten Tage vor der Abreise nach Russland getrennte Wege gehen. Während Ladina Jenny im Engadin noch ihre letzten Trainingskurven in den Schnee zeichnet, ist ihr Freund zu Hause in Wangen. Er hat sich am Fuss verletzt, spürt nach einem Bruch vor allem die Bänder. «Aber ich fliege dennoch nach Russland und werde dort ein paar Tage vor den Wettkämpfen trainieren», fügt er an. «Am Wettkampf kann ich mich auch mit ein bisschen Schmerzen durchbeissen», gibt er sich kämpferisch.

Ladina Jenny schuftet im Kraftraum für die kommende Saison. (Bilder: Franz Feldmann) Bild: Franz Feldmann

Einige Male Bestzeiten gefahren

Er will sich für eine gute Vorbereitung im Sommerund im Herbst mit einem Einsatz im Weltcup belohnen. Sowohl er wie auch seine Freundin Ladina Jenny haben optimal trainiert, fühlen sich gut im Schuss. «Ich fühle mich megawohl und freue mich, dass es nun endlich losgeht,» so Jenny. «Ich habe das Gefühl, dass ich in den ersten Schneetrainings einen weiteren Schritt nach vorne gemacht habe. Ich fühle mich sicherer.»

Caviezel hat mit Olympiasieger Nevin Galmarini einen guten Gradmesser im Schweizer Team. «Einige Male konnte ich Bestzeiten fahren.» Das zeigt Caviezel, dass er auf einem guten Weg ist. Sein Ziel ist es, Ende dar Saison im Gesamtweltcup weit vorne klassiert zu sein. «Man muss realistisch schein, auf dem Podest lachen jeweils nur drei. Auch ein Rang unter den Top-8 ist positiv.»

Blick auf Peking 2022

Auch wenn die letzte Saison laut Jenny «nicht ganzso schlecht» ausgefallen ist, will sie in diesem Winter konstantere Resultate liefern, wenn möglich im vorderen Bereich der Tabelle. «Letztes Jahr war eher ein Auf und Ab.» Ein ganz grosses Ziel in diesem Winter sind auf jeden Fall die Olympischen Spiele. Wie alle andern Sportler auch will sich Jenny vor allem auf die kommenden Rennen konzentrieren, hat aber den Blick auf Peking auch nicht ganz verloren.

«Zuerst muss ich mich einmal für die Spiele qualifizieren», sagt sie. Dazu braucht es gute Resultate vor Weihnachten. Um die A-Limite zu erreichen, brauchen beide Snowboarder zwei Podestplätze im Weltcup. Um die B-Limite zu erfüllen, ist ein Top-8 Rang im Weltcup oder in Top-16 sowie ein Top-12-Platz im Weltcup gefordert. Anforderungen, die sowohl Jenny wie auch Caviezel, wenn alles gut läuft, eigentlich erfüllen sollten.

Eine erste Möglichkeit gibt es an diesem Wochenende in Russland. Beide haben gute Erinnerungen an die Rennen in Bannoye. Ladina Jenny stand vor zwei Jahren auf dem Podest, Dario Caviezel verpasste dieses im Parallelslalom als Vierter ganz knapp im letzten Jahr. «Für uns alle gilt jetzt: Wir müssen liefern, nicht lavern», lacht Dario Caviezel.

Franz Feldmann, Redaktion March24 & Höfe24