Die Extremniederschlagsereignisse des ohnehin nassen Sommers 2021 liessen die Grundwasserstände im Kanton Schwyz stark ansteigen. Bei einigen Messstellen wurden diesen Sommer Höchststände registriert. Mittlerweile haben sich die Grundwasserspiegel wieder im Bereich des langjährigen Mittels eingependelt oder liegen sogar etwas darunter. Die Grundwasserqualität liegt über dem schweizweiten Mittel.
Unterschiede im inneren und äusseren Kantonsteil
Zu Beginn des Jahres konnte aus dem Verlauf der Grundwasserspiegel ein geographisches Muster abgeleitet werden. Im äusseren Kantonsteil (Stationen Wangen und Schübelbach) stiegen die Grundwasserspiegel bei drei von vier Messstellen leicht an. Im inneren Kantonsteil (Stationen Muotathal, Brunnen und Küssnacht) dagegen sanken die Grundwasserspiegel bei sämtlichen sechs Messstellen und befanden sich im Mai unter dem langjährigen Mittel.
Ursache des beschriebenen geographischen Musters ist die Schneeschmelze. In den tieferen Lagen im äusseren Kantonsteil dürften zu Beginn des Frühlings bereits grosse Mengen des Schnees geschmolzen sein (Anstieg Grundwasserspiegel), während im inneren Kantonsteil, welcher von Bergen mit einer Höhe von mehr als 1500 Meter über Meer umgeben ist, der gesamte Niederschlag des schneereichen Winters noch im Schnee gespeichert war.
Auf einen nassen Sommer folgte ein eher trockener Herbst
Nachdem die Grundwasserstände im Frühling unter dem langjährigen Mittel lagen, sorgte der nasse Sommer mit langanhaltenden Niederschlägen und einzelnen Extremereignissen für sehr hohe Grundwasserspiegel, vor allem im inneren Kantonsteil. Insgesamt wurde bei acht von 13 Messstellen der bisherige Grundwasserhöchststand übertroffen. Die Grundwasserträger in den höheren Lagen (Stationen Trachslau und Unteriberg) reagierten weniger stark auf die Starkniederschlagsereignisse. Aufgrund des trockenen Herbsts sanken die Grundwasserstände wieder ab und pendelten sich im Bereich des langjährigen Mittels ein.
Grosse Differenz zu 2018
Bei einem Vergleich der extrem hohen Grundwasserspiegel aus diesem Jahr mit denjenigen aus dem sehr trockenen Sommer 2018 wird deutlich, welchen Schwankungen die Grundwasserspiegel unterworfen sind. Beispielsweise lag der Grundwasserspiegel in Schübelbach im Sommer 2021 rund fünf Meter höher als drei Jahre zuvor.
Grundwasser wird nicht nur aus Wasser von Niederschlägen gespeist, sondern auch aus Wasser von Flüssen und stehenden Gewässern. Mit der eintretenden Schneeschmelze nach dem Winter werden die Grundwasserspiegel wieder ansteigen.
Grundwasserqualität ist nach wie vor sehr gut
Während die Quantität des Grundwassers saisonal bedingt gewissen Veränderungen unterworfen ist, ist die Qualität des Grundwassers im Kanton Schwyz konstant sehr gut. Die Schwyzer Grundwasserqualität liegt deutlich über dem schweizweiten Durchschnitt. Das Laboratorium der Urkantone hat in den Jahren 2019/20 insgesamt 215 Trinkwasserproben auf 60 verschiedene Substanzen von Pflanzenschutzmitteln inklusive Chlorothalonil und Metaboliten untersucht. Alle Trinkwasserproben entsprachen den gesetzlichen Vorgaben.