Die Pandemie hat den Einbrechern das Geschäft vermiest. Veranstaltungen gab es keine, zeitweise waren Bars und Restaurants sowie Freizeiteinrichtungen geschlossen, und tagsüber arbeitete man von zu Hause aus. Zudem wurden die Grenzen strenger kontrolliert oder waren ganz zu, was ausländische Diebe vom Land fernhielt. Seit dem Sommer sind die Grenzen wieder offen – und damit haben auch die Einbrüche zugenommen.
Ruhe bewahren und Tatort nicht betreten
Kürzlich berichtete eine Altendörfler Leserin, dass ein oder mehrere Diebe in ihrem Haus waren. Diese waren so kühn, dass sie noch vor der Dunkelheit von aussen in den oberen Stock kletterten. Sie stahlen Geld aus einem Kässeli, das für ihre dreimonatige Tochter bestimmt war. Auch im Nachbarhaus war die unbekannte Täterschaft. Nach der Alarmierung kam die Polizei zur Spurensicherung.
Leider werden Diebe selten geschnappt. Im letzten Jahr konnten nur 23 von 187 Einbruchfällen aufgeklärt werden, 2019 waren es 37 von 231 Fällen. Florian Grossmann, Kommunikationschef der Kantonspolizei Schwyz, erklärt: «Vielfach wollen Geschädigte sofort prüfen, welche Wertsachen oder Gegenstände entwendet worden sind. Das erschwert vielfach die Arbeit der Polizei, da möglicherweise wichtige Spuren verwischt werden.» Er rät deshalb dazu, unmittelbar nach dem festgestellten Einbruch zuerst die Polizei zu alarmieren.
Vor allem in Altendorf, Pfäffikon und Wollerau
Jedes Jahr führt die Kantonspolizei Schwyz zusammen mit anderen Polizeikorps eine gezielte Aktion gegen Dämmerungseinbrüche durch (siehe Plakat oben). Denn: «Erfahrungsgemäss steigt die Zahl der Einbruchsdelikte, wenn die Dunkelheit früher einsetzt» erklärt Grossmann. Weiter würden bis Ende Februar 2022 in den Abendstunden verstärkt Polizisten in den Wohnquartieren Präsenz markieren und die Fahndung nach Straftätern intensivieren, heisst es. Vor allem in den Gemeinden Altendorf, Wollerau und Freienbach, denn ein Drittel aller Einbruchdiebstähle im Kanton Schwyz wird dort verübt. Grund dafür ist der schnelle Zugang zur Autobahn für die Flucht. «Auch erhoffen sich die Täter aufgrund der Wohnlage in diesen Regionen wertvolleres Deliktsgut», vermutet der Kommunikationschef.