Keiner steht bei den SCRJ Lakers häufiger auf dem Eis als Emil Djuse. 21 Minuten und 39 Sekunden ist der Verteidiger in der laufenden Saison bisher im Schnitt pro Partie eingesetzt worden. Das sind über mehr zwei Minuten mehr als der Teamkollege mit der zweitmeisten Eiszeit, Roman Cervenka. «Ich mag es, viel zu spielen, und ich mag diese Rolle, die ich hier habe», sagt Djuse. Es sei für sein Spiel besser, wenn er oft ins Geschehen involviert sei. «Das brauche ich für meinen Rhythmus.» Seinen Rhythmus hatte der 28-jährige Schwede noch nicht, als die Meisterschaft im September startete. Weil er in der Vorbereitung angeschlagen gewesen war, war er für die Testspiele geschont worden, hatte nur eines von sieben bestritten. Entsprechend schwer tat er sich in den ersten Wochen der Meisterschaft. Sein Timing und Stellungsspiel stimmten nicht immer, risikoreiche Pässe landeten beim Gegner. Djuse verschuldete so den einen oder anderen Gegentreffer mit. «Ich hatte noch nicht zu meinem Spiel gefunden und wollte in manchen Situationen zu viel», war er mit sich selbst nicht zufrieden.
Von der höchsten schwedischen Spielklasse zur AHL
Seit rund einem Monat scheint sich Djuse auf dem Eis wohler zu fühlen. «Absolut», bestätigt er, «ich spiele besser, ich treffe bessere Entscheidungen und ich nütze meine schlittschuhläuferischen Fähigkeiten.» Mit einem deutlich stärkeren Djuse, ihrem designierten Verteidigungsminister, der auch seine Qualitäten als Blueliner immer besser zur Geltung bringt, setzten die Lakers zu einer Serie an. Diese wurde nach sieben Siegen erst am vergangenen Samstag vom SC Bern beendet.
Der aus Östersund stammende Emil Djuse hat in den letzten Jahren einige Spielsysteme kennengelernt. Und auch einige Länder und Ligen. Nachdem er sich in der höchsten schwedischen Spielklasse bei Frölunda, MODO und vor allem in den drei Jahren bei Skelleftea zu einem Topverteidiger entwickelt hatte, wagte er im Sommer 2019 als ungedrafteter Spieler den Schritt nach Übersee. Die Dallas Stars nahmen ihn unter Vertrag. In der NHL zum Einsatz kam Djuse aber nicht. Er wurde in die American Hockey League (AHL) geschickt, wo er nach 48 Spielen für die Texas Stars Ende Februar 2020 zu den Florida Panthers getradet wurde. Nach den ersten fünf Einsätzen in deren Farmteam Springfield Thunderbirds kam Corona, was nach mehreren Wochen der Warterei schliesslich zum Abbruch der AHL-Saison führte.