Home Region Sport Agenda Schweiz/Ausland Magazin
Kanton
16.11.2021
17.11.2021 11:37 Uhr

Französisch muss besser werden

Der Französischunterricht an den Schwyzer Primar- und Oberstufenschulen soll durch die breitere Nutzung von «Französischateliers» weiter verbessert werden.
Der Französischunterricht an den Schwyzer Primar- und Oberstufenschulen soll durch die breitere Nutzung von «Französischateliers» weiter verbessert werden. Bild: Keystone
Beim Französisch-Unterricht hapert es in der Zentralschweiz. Im Kanton Schwyz wurde einiges zur Stärkung der Kompetenzen umgesetzt. Darauf will man weiterhin setzen, weitere Massnahmen sind nicht angedacht.

Mit dem Französisch stehen viele Schülerinnen und Schüler auf Kriegsfuss. Eine im Jahr 2016 erschienene Fremdsprachenevaluation, welche von der Bildungsdirektoren-Konferenz Zentralschweiz (BKZ) in Auftrag gegeben wurde, zeigt gravierende Mängel beim Erwerb der nötigen Sprachkompetenz im Fach Französisch. Beim Sprechen und Hören erreicht demnach nur ein kleiner Teil der Lernenden die Lehrplanziele. Im Lesen und Schreiben ist es immerhin rund ein Drittel. Die SP-Kantonsräte Jonathan Prelicz (Goldau) und Franz Camenzind (Einsiedeln) nehmen dies zum Anlass, um bei der Regierung nachzufragen, was seither getan wurde, um den Französischunterricht zu verbessern, und wo noch Optimierungspotenzial brachliegen könnte. In ihrer Interpellation fordern sie auch Angaben zum tatsächlichen Sprachniveau der Lehrpersonen.

Gesamterhebung in Bezug auf Lehrpersonen nicht vorhanden

In dieser Hinsicht bleibt die Regierung eine exakte Antwort schuldig. Zwar verfügen seit dem Jahr 2001 alle Primar- und Sekundarstufe I-Lehrpersonen mit einem Abschluss für das Fach Französisch über ein Diplom, welches das nötige Sprachniveau C1 beinhaltet. Die Anzahl Lehrpersonen mit einer seminaristischen Ausbildung ohne kantonale Nachqualifikation in Französisch und ohne Französischausbildung im Seminar nehme stetig ab. Eine Gesamterhebung über alle Sprachdiplome bei den Lehrpersonen sei aber nicht vorhanden, so die Regierung weiter. Die Kontrolle der Lehrdiplome obliege den Rektoraten oder Schulleitungen. Zu der Aufgabe Letzterer gehöre es auch, die Qualität des Fremdsprachenunterrichts zu überprüfen. Würden sprachliche oder didaktische Mängel festgestellt, sei dies bei der Planung der Weiterbildung zu berücksichtigen. An der Pädagogischen Hochschule Schwyz (PHSZ) werden laut Regierung auch diverse fakultative Weiterbildungen und Workshops sowie Auslandaufenthalte für die Lehrpersonen angeboten.

Für bestehende Angebote werben

Unterstützt werden vom Kanton auch Austauschaktivitäten mit der französischsprachigen Schweiz. Die Angebotsoffensive www.allons–y-parlons. ch hätte ebenfalls zum Ziel, die Kompetenzen der Schüler zu verbessern. Die Angebote des Französischateliers würden auch von zahlreichen Schwyzer Schulen gut genutzt, heisst es. So werden mit den Schülerinnen und Schülern zum Beispiel im Forum Schweizer Geschichte Schwyz fünf interaktive Ateliers auf Französisch durchgeführt. Auch im Bundesbriefmuseum kann man auf Französisch erfahren, was um das Jahr 1300 rund um den Vierwaldstättersee geschehen ist. Diese Angebote sollen laut Regierung an den Schulen noch breiter bekanntgemacht werden.

Instagram-Umfrage

Eine nicht-repräsentative Umfrage bei unseren Leserinnen und Lesern auf Instagram hat ergeben, dass rund 70 Prozent gute Französischkenntnisse für nicht wichtig halten. Von 334 Teilnehmenden haben sich nur 100 dafür ausgesprochen. (red) 

Daniel Koch, Redaktion March 24 und Höfe 24