Mit dem Französisch stehen viele Schülerinnen und Schüler auf Kriegsfuss. Eine im Jahr 2016 erschienene Fremdsprachenevaluation, welche von der Bildungsdirektoren-Konferenz Zentralschweiz (BKZ) in Auftrag gegeben wurde, zeigt gravierende Mängel beim Erwerb der nötigen Sprachkompetenz im Fach Französisch. Beim Sprechen und Hören erreicht demnach nur ein kleiner Teil der Lernenden die Lehrplanziele. Im Lesen und Schreiben ist es immerhin rund ein Drittel. Die SP-Kantonsräte Jonathan Prelicz (Goldau) und Franz Camenzind (Einsiedeln) nehmen dies zum Anlass, um bei der Regierung nachzufragen, was seither getan wurde, um den Französischunterricht zu verbessern, und wo noch Optimierungspotenzial brachliegen könnte. In ihrer Interpellation fordern sie auch Angaben zum tatsächlichen Sprachniveau der Lehrpersonen.
Gesamterhebung in Bezug auf Lehrpersonen nicht vorhanden
In dieser Hinsicht bleibt die Regierung eine exakte Antwort schuldig. Zwar verfügen seit dem Jahr 2001 alle Primar- und Sekundarstufe I-Lehrpersonen mit einem Abschluss für das Fach Französisch über ein Diplom, welches das nötige Sprachniveau C1 beinhaltet. Die Anzahl Lehrpersonen mit einer seminaristischen Ausbildung ohne kantonale Nachqualifikation in Französisch und ohne Französischausbildung im Seminar nehme stetig ab. Eine Gesamterhebung über alle Sprachdiplome bei den Lehrpersonen sei aber nicht vorhanden, so die Regierung weiter. Die Kontrolle der Lehrdiplome obliege den Rektoraten oder Schulleitungen. Zu der Aufgabe Letzterer gehöre es auch, die Qualität des Fremdsprachenunterrichts zu überprüfen. Würden sprachliche oder didaktische Mängel festgestellt, sei dies bei der Planung der Weiterbildung zu berücksichtigen. An der Pädagogischen Hochschule Schwyz (PHSZ) werden laut Regierung auch diverse fakultative Weiterbildungen und Workshops sowie Auslandaufenthalte für die Lehrpersonen angeboten.
Für bestehende Angebote werben
Unterstützt werden vom Kanton auch Austauschaktivitäten mit der französischsprachigen Schweiz. Die Angebotsoffensive www.allons–y-parlons. ch hätte ebenfalls zum Ziel, die Kompetenzen der Schüler zu verbessern. Die Angebote des Französischateliers würden auch von zahlreichen Schwyzer Schulen gut genutzt, heisst es. So werden mit den Schülerinnen und Schülern zum Beispiel im Forum Schweizer Geschichte Schwyz fünf interaktive Ateliers auf Französisch durchgeführt. Auch im Bundesbriefmuseum kann man auf Französisch erfahren, was um das Jahr 1300 rund um den Vierwaldstättersee geschehen ist. Diese Angebote sollen laut Regierung an den Schulen noch breiter bekanntgemacht werden.