Viehausstellungen und Viehschauen locken bis heute zahlreiche Zuschauer an. Bei den traditionellen Märkten von Nutzvieh hält sich die Begeisterung aber in Grenzen. Gemäss dem «Boten der Urschweiz» sind die Zahlen der Märkte an denen mit Tieren gehandelt wird rückläufig, wie beispielsweise am Sattler Märcht.
Die Pandemie hat nun einen Trend verstärkt, der schon lange zu beobachten war. «Die klassischen Viehmärkte konnten teilweise nicht mehr durchgeführt werden, wodurch der Onlinehandel an Attraktivität gewann», erklärt Franz Philipp, Sekretär der Bauernvereinigung des Kantons Schwyz gegenüber dem «Boten der Urschweiz».
Wie der «Bote der Urschweiz» berichtete laufe der Handel für Nutzvieh vorwiegend über die Website brunanet.ch von Braunvieh Schweiz ab. Roman Zurfluh ist Projektleiter Rassenpromotion auf der Plattform. Das Portal sei für Bauern und Händler geeignet um Ihr Vieh aufzuschalten und zu verkaufen. Zurzeit werden wie der «Bote der Urschweiz» schreibt, 189 Tiere auf dem Portal angeboten.
Schwankendes Angebot auf Onlineportalen
«Die Nachfrage auf unserer Plattform hat sich in den letzten drei Jahren verdoppelt», hält Zurfluh fest – und unterlegt dies mit Zahlen: Im Januar 2018 wurden 223 Tiere online zum Verkauf angeboten, ein Jahr später waren es 429, im Januar 2020 ging es auf 362 zurück, und im Januar 2021 waren es wiederum 425 Tiere. Gemäss dem «Boten der Urschweiz» gehören die meisten Kühe und Rinder zu den Rassen Brown Swiss und Original Braunvieh.
Diese ungleichmässigen Angebotszahlen zeigen die Marktentwicklungen durch Angebot und Nachfrage auf. Wenn der Bedarf nach Nutzvieh hoch ist, gehen die Händler häufiger direkt zum Bauern in den Stall, wodurch im Internet weniger aufgeschaltet wird, erklärt der «Bote der Urschweiz».
Kein Onlineverkauf von Schlachtvieh
Im Gegensatz zum Nutzvieh wird Schlachtvieh kaum online verkauft. Der «Bote der Urschweiz» schreibt, dass die meisten Bauern ihr Schlachtvieh direkt an einen bekannten Metzger liefern. Das liege vor allem am System: «Die Schlachttiere werden klassifiziert, eingeschätzt nach Fleischigkeit und Fettanteil. Das gibt den Tabellenpreis, der von der Vermarktungsorganisation Proviande als Richtpreis festgelegt wird.» So entstehe ein Mindestpreis, der gesteigert werden kann, hält der «Bote der Urschweiz» fest.