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Kanton
04.11.2021

Kritik an Stockberg-Route und am Kreuzen mit Pilgern

Die Idee ist, die bestmöglichen Grundlagen für ein Nebeneinander von Wanderern, Bikern und Ausflüglern zu schaffen.
Die Idee ist, die bestmöglichen Grundlagen für ein Nebeneinander von Wanderern, Bikern und Ausflüglern zu schaffen. Bild: zvg
Mit insgesamt 160 Stellungnahmen zum kantonalen Mountainbike-Konzept hat sich Maurus Köchli, Fachstellenleiter Langsamverkehr, aktuell zu befassen.

Seit einigen Jahren hat sich der Umgang zwischen Wanderern und Bikern etwas verschärft. Sie alle lieben die Natur, alle wollen sie für sich. Deshalb suchen sich manche auch immer wieder Wege abseits der offiziellen Routen, was wiederum bei Eigentümern und Umweltverbänden für rote Köpfe sorgt.

Kanton will Mountainbike-Konzept für weniger «Dichtestress»

Deshalb will der Kanton, wie im Sommer berichtet, mit einem Mountainbike-Konzept für mehr Ordnung und weniger «Dichtestress» sorgen. Dies will er mit zusätzlichen Routen-Standorten, mit vermehrt getrennten Wegen für Biker und Wanderer sowie mit einer besseren Besucherlenkung erreichen.

Vom 9. Juli bis am 8. Oktober wurde das Konzept bei Gemeinden, Bezirken, Kantonen und Organisationen in die Vernehmlassung gegeben. Die Rückmeldungen seien eindeutig: «Alle Involvierten haben den Handlungsbedarf erkannt und begrüssen es, dass wir etwas machen», fasst Maurus Köchli, Fachstellenleiter Langsamverkehr, grob zusammen. 

Fragen zu Haftung, Unterhalt und Infrastrukturen prüfen

Wie Köchli weiter ausführt, sind sich die Stellungnehmenden aber nicht ganz so einig, wenn es um den Inhalt es Konzepts geht. Die Stellungnahmen müssen zuerst sorgfältig studiert, ausgewertet, besprochen und beurteilt werden. 

Im Allgemeinen wird wiederholt kritisiert, dass Haftungsfragen bei Unfällen nicht im Konzept beantwortet würden. Auch Aussagen zum Unterhalt und zur Unterhaltspflicht dieser MTB-Routen, Pisten und Anlagen suche man vergebens.

Ebenso Angaben zu allfälligen zusätzlich benötigten Infrastrukturen wie Toiletten, Schutzhütten, etc. und zur Besucherlenkung. Weiter halten einzelne Ausserschwyzer Gemeinden, darunter Altendorf, Schübelbach und Wangen, fest, die Anzahl Mountainbike- Anlagen um eine oder zwei zu reduzieren. Ausserdem sei eine Umsetzungszeit bis 2040 zu lang, da die meisten Pisten schon bestehen würden. 2030 reiche völlig aus.

Gemeinde Schübelbach: MTB-Piste am Stockberg «nicht zielführend»

Die Gemeinde Freienbach beantragt zudem, Konflikte mit dem bestehenden Jakobsweg zu vermeiden – und betont weiter, kein Interesse daran zu haben, den neuen Pumptrack ins Konzept aufzunehmen. Er sei für die einheimische Bevölkerung und nicht für «auswärtige Nutzerschaft» gebaut worden.

Die Gemeinde Schübelbach erachtet derweil eine geplante MTB-Piste am Stockberg «als nicht zielführend». «Die Wege am Stockberg sind einerseits sehr steil und daher nicht befahrbar und andererseits zu schmal, um mit Fussgängern zu kreuzen. Konflikte wären vorprogrammiert.»

Alternativ-Route als Vorschlag

Als Alternative schlägt die Gemeinde die leicht östlichere Route via Ruebergschwand nach Schübelbach vor und empfiehlt weiter eine biketaugliche Verbindung nordseitig der Bergkette Kistleralp/ Stockberg zwischen Buttikon und Reichenburg. Auch sie wäre mit relativ geringem Aufwand realisierbar.

Die Gemeinde Wangen hat ebenfalls einige Lücken im Konzept entdeckt. So vermisst sie beispielsweise die MTB-Piste Buechberg–Nuolen. Zudem hat sie erkannt, dass sie im Streckenverlauf der Route Schwendelen–Uznach umgangen wird. Sie beantragt dem Kanton, die Route um eine Schlaufe via Siebnen, Nuolen über den Buechberg zu ergänzen. Eine in Siebnen vorgesehene MTB-Anlage erachtet sie indes als ungeeignet.

Allein diese paar stichprobenmässigen Einblicke in die Stellungnahmen zeigen auf, dass Maurus Köchli viel Arbeit vor sich hat, um sein Ziel, das Konzept dieses Jahr der Regierung vorzulegen, zu erreichen.

Silvia Gisler, Redaktion March24 & Höfe24