Wie wurde innerhalb des Spitals reagiert?
Wir konnten temporäresPersonal zuziehen. Wir versuchten, viele Aufträge der Pflege intern auszulagern, und haben viel Unterstützung erhalten. Auch die Angestellten der internen Hotellerie und vom Lager haben uns unterstützt, indem sie uns Arbeit abgenommen haben. Wir brauchten jede Hand. Die Patienten waren sehr pflegeintensiv, vor allem die Coronapatienten, und natürlich waren auch andere Patienten zu betreuen. Über ein Viertel aller Patienten hatten Corona.
Der Fachkräftemangel ist ja überall gross. War der Beruf der Krankenschwester nicht lange ein Traumberuf? Was hat sich verändert?
Ich glaube, es ist die Schnelllebigkeit. Alsich 1999 in die Ausbildung ging, war es noch nicht so. Wenn ich mit jemandemspreche, der 30 oder 40 Jahre Berufserfahrung hat, sieht es nochmalsanders aus. Ein Beispiel: Ein Patient mit einem Schenkelhalsbruch blieb bis zu drei Wochen bei uns im Spital. Die erstendrei bis vier Tage waren sehr pflegeintensiv, dann blieb er bei uns,erholte sich und wurde umsorgt, bis er ins Pflegeheim zurückgehen konnte, in die Reha oder nach Hause. Heute wird die intensivste Pflege noch immer in den ersten Tagen geleistet. Dazu muss man sagen, dass der Fachkräftemangel nicht erst seit Corona besteht, aber Corona hat ihn verschärft.