Der Umgangston in der Schweiz ist rauer geworden. Das merken Herr und Frau Schwyzer nicht nur im Strassenverkehr, im Bus, beim Shoppen oder in den sozialen Medien. Ganz besonders betroffen sind auch Politiker. Egal, ob sie für oder gegen die vom Bundesrat beschlossenen Massnahmen sind: Sie werden immer häufiger mit Hass-E-Mails, gehässigen Zuschriften und Drohungen gegen sich und ihre Familien zugedeckt.
Marcel Dettling: «Man wünscht einem den Tod»
«Man wünscht einem den Tod. Man wünscht einem, dass man an Corona verrecke», erklärte der Schwyzer SVP-Nationalrat Marcel Dettling kürzlich mit anderen Politikern in der «Tagesschau» auf SRF. «Ich hoffe, dass Corona noch mit einem riesigen Verlauf bei dir vorbeikommt», schrieb ein anonymer Belästiger in holprigem Deutsch.
Solche Töne sind nicht nur bei den sogenannten Corona-Schwurblern gang und gäbe, sondern eben auch auf der anderen Seite, welche die Skeptiker angreift. Betroffen ist nicht nur Marcel Dettling. Auch die anderen Schwyzer Parlamentarier können davon ein Lied singen. Als Formel gilt: Je stärker sich jemand in der Corona-Krise mit dem Thema exponiert, desto stärker setzt er sich den Wutbürgern aus, und umso häufiger und schlimmer sind die Drohungen.