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Kanton
08.10.2021

Regierung will Mittelschul-Standorte nicht «zementieren»

Wurden im März dieses Jahres eingereicht: die beiden kantonalen Mittelschul-Initiativen.
Wurden im März dieses Jahres eingereicht: die beiden kantonalen Mittelschul-Initiativen. Bild: zvg
Der Regierungsrat lehnt die zwei Mittelschul-Initiativen ab und präsentiert Gegenvorschläge. Bei den Schulgeldern zeigt er sich aber kompromissbereit.

Hauptsächlich aufgrund der Verhältnisse im inneren Kantonsteil sind zwei sogenannte Mittelschul- Initiativen eingereicht worden. Die Initiative «Für eine dezentrale Mittelschullandschaft» verlangt die Festschreibung der aktuellen Standorte im Gesetz. Dies vor dem Hintergrund, dass die Kantonsschule Kollegium Schwyz (KKS) und das Theresianum Ingenbohl zusammengelegt werden sollen. Die Initiative «Für eine faire Mittelschulfinanzierung » fordert eine Erhöhung der Schülerbeiträge. Diese sollen zusätzlich zu den bisher ausgerichteten Betriebskostenbeiträgen auch noch einen Investitionsbeitrag und eine Verwaltungspauschalebeinhalten.

Nicht ausgelastet

Der Regierungsrat lehnt beide Initiativen ab und stellt ihnen Gegenvorschläge gegenüber. «Die Zementierung der aktuellen Standorte entspringt nach Auffassung des Regierungsrats regionalen Interessen und widerspricht damit der kantonalen Bildungsstrategie. Diese ortet einen Bedarf für die bildungsmässige und ökonomische Weiterentwicklung konkret im Talkessel von Schwyz», teilte die Regierung gestern mit.

Sie setze sich für ein qualitativ gutes Mittelschulangebot im Kanton Schwyz ein, das «gleichzeitig wirtschaftlich tragbar ist». Sowohl die KKS als auch das Theresianum Ingenbohl seien nicht ausgelastet, verfügten über ein ähnliches Angebot und rekrutierten ihre Schülerinnen und Schüler aus dem gleichen begrenzten Raum. «Die geringe Schülerzahl erschwert ein vielfältiges Bildungsangebot und hat eine ungünstige Kostenstruktur zur Folge», so die Regierung weiter. «Der Gegenvorschlag führt deshalb den von der KKS und dem Theresianum in der gemeinsamen Absichtserklärung skizzierten Weg fort und hat die Zusammenführung der beiden Schulen zur Kantonsschule Innerschwyz zum Ziel.» Damit werde verhindert, «dass diestrukturellen Nachteile im inneren Kantonsteil im Gesetz festgeschrieben und auf lange Zeit bestehen bleiben».

1500 Franken pro Schüler mehr

Bei der Initiative zeigt sich die Regierung im Gegenvorschlag kompromissbereit. Ginge es nach den Forderungen der Initianten, soll der aktuelle Beitrag pro Mittelschüler von 19 500 Franken, der an die privaten Mittelschulen ausgerichtet wird, um insgesamt 5000 Franken erhöht werden. Dies hätte Mehrkosten von 2,75 Mio. Franken zur Folge. «Der Regierungsrat erachtet diese zusätzlichen Beiträge als unverhältnismässig und unangemessen», schreibt die Regierung. Im Gegenvorschlag offeriert sie eine Erhöhung um 1500 Frankenauf 21 000 Franken, was Mehrkosten von 723 000 Franken nach sich ziehen würde.

«Der Regierungsrat will mit seinen beiden Gegenvorschlägen eine tragfähige Basis für eine zukunftsgerichtete Mittelschullandschaft im Kanton Schwyz legen. Das Nebeneinander von kantonalen und privaten Mittelschulen hat sich bewährt und soll weitergeführt werden. Nicht zukunftsgerichtet wäre hingegen die langfristige Zementierung der beiden Mittelschulen im Schwyzer Talkessel», schreibt der Regierungsrat.

Stefan Grüter, Redaktion March24 & Höfe24