Home Region Sport Agenda Schweiz/Ausland Magazin
Kanton
05.09.2021
03.09.2021 16:30 Uhr

Keine Spur von Krise: Kanton ist mit 180 Millionen im Plus

Trotz Härtefallgeldern wird der Kanton Schwyz dieses Jahr voraussichtlich wieder mit einem grossen Plus abschliessen.
Trotz Härtefallgeldern wird der Kanton Schwyz dieses Jahr voraussichtlich wieder mit einem grossen Plus abschliessen. Bild: Anouk Arbenz
Corona wirkt sich nicht negativ auf die Kantonsrechnung aus – im Gegenteil. Steuersenkung ist damit überfällig.

Kassenwarte malen stets schwarz. Regierungsrat Kaspar Michel treibt es als Vorsteher des Finanzdepartements allerdings schon etwas auf die Spitze. Ein Minus von 0,3 Mio. Fr. budgetierte man fürs laufende Jahr vorsichtig, also eine rote Null. Schliesslich rechnete man mit Corona- Einbussen von 80 Mio. Franken.

Das Gegenteil ist eingetroffen

Nun korrigiert der Kanton Schwyz seine Erwartung jedoch massiv nach oben: Voraussichtlich schliesst das Jahr um «deutlich über 180 Mio. Fr.» besser ab, wie das Finanzdepartement schreibt.

Die Befürchtungen, Corona wirke sich negativ auf den Kantonshaushalt aus, haben sich demnach nicht bewahrheitet. Im Gegenteil dürfe ein beachtliches Wachstum festgestellt werden. So seien die Erträge bei der Einkommens- und Vermögenssteuer, der Gewinnsteuer, der Grundstückgewinnsteuer und der Direkten Bundessteuer um 80 Mio. Fr. besser ausgefallen. Feststellbar sei also eine klare Steuersubstratsteigerung bei den juristischen wie bei den natürlichen Personen. Dazu komme eine um 25 Mio. Fr. höhere Gewinnausschüttung der Schweizerischen Nationalbank.

Steuersenkung ist überfällig

Angesichts dieser Entwicklung räumt selbst Finanzchef Michel ein, dass «die überaus solide Ertragssituation Handlungsraum für weitere deutliche Steuerfusssenkungen und damit eine steuerliche Entlastung aller Bürgerinnen und Bürger bietet». Oder einfacher ausgedrückt: Eine Steuerfusssenkung fürs Jahr 2022 ist angezeigt.

Den Mahnfinger erhebt Michel dennoch. Denn es würden sich Mehrausgaben bei den zusätzlichen Härtefallmassnahmen von 14 Mio. Fr. und bei den höheren Beiträgen an die Ergänzungsleistungen von 13 Mio. Fr. abzeichnen. Nebst den erwarteten coronabedingen Mehrausgaben sei derzeit jedoch «wider Erwarten mit keinen weiteren negativen finanziellen Effekten aufgrund der Corona-Pandemie im 2021 zu rechnen».

Nicht fehlen darf das Relativieren des Geldsegens: Es handle sich lediglich um eine Momentaufnahme im laufenden Jahr und müsse vorsichtig interpretiert werden. Die mittelfristige Planung und einen Antrag zum Steuerfuss werde der Regierungsrat voraussichtlich Ende September verabschieden.

Andreas Knobel, Redaktion March24 & Höfe24