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Wangen
08.05.2020
04.05.2020 11:56 Uhr

Online ein Golfmatch spielen

Marco Bamert hat auf dem Estrich eine Anlage eingerichtet, wo er die Bälle ins Loch chippen kann. (Bild: Franz Feldmann)
Marco Bamert hat auf dem Estrich eine Anlage eingerichtet, wo er die Bälle ins Loch chippen kann. (Bild: Franz Feldmann)
Als 10-Jähriger gegen den besten Golf-Amateur der Schweiz in einem Match antreten? Kein Problem. Die Pirates Putt Liga des Golfparks Nuolen macht es möglich. Zürichsee Pirates Cheftrainer Jan Koskamp hat eine neue, vielversprechende Turnierform erfunden.

von Franz Feldmann

Der eine ist zehn Jahre alt und hat vor zwei Jahren mit Golfspielen in Nuolen begonnen, der andere ist 24 und spielt bereits mit den besten Golf-Amateuren weltweit an Turnieren. Beide spielen gegeneinander, beobachtet von der Handy-kamera bei sich zu Hause. Die Rede ist vom Viertklässler Marco Bamert aus Tuggen und Loris Schüpbach, laut Orders of Merit 2019 von Swiss Golf die Nummer eins der Schweizer Amateur Golfer, Nummer 389 weltweit. 

Gut zwei Monate lang konnte Schüpbach in Südafrika dieses Jahr noch trainieren, dann kam der Corona-Stillstand. Die Hände in den Schoss zu legen, liegt für den ambitionierten Studenten nicht drin. Täglich trainiert er zu Hause in Uetliburg, feilt an seiner Golf-Technik. Mit Hilfe eines ausgeklügelten Radars kann er verschiedene Parameter seiner Schläge direkt nach dem Abschlag auf seinem Laptop abrufen.

Ein paar Kilometer Luftlinie entfernt, in Tuggen, wohnt der 10-jährige Marco Bamert. Sein Vater und sein grosser Bruder Sandro, die beide schon Golf spielen, haben ihn mit dem Golf-Virus infiziert. Er spielt bei den Zürichsee Pirates, der Juniorenabteilung des Golfparks in Nuolen. 

Gleich lange Spiesse

«Wollen wir anfangen zu spielen?», fragt Schüpbach übers Telefon seinen jungen Herausforderer. «Fünf Zonen, zwei Durchgänge, drei Bälle», gibt er die Vorgabe durch. «Bereit? Ok, schönes Spiel!»

Und los geht es. Jeder spielt für sich zu Hause auf einer Teppichbahn, bis die zwei Runden durch sind. «Ich bin fertig», tönt es zuerst aus Tuggen. «Ich muss noch drei Bälle spielen», aus Uetliburg.24:22 geht das Spiel zwischen den beiden aus, ein knapper Sieg für Schüpbach, der seine Gruppe in der Liga momentan anführt. Marco steht an dritter Stelle.

Cheftrainer Jan Koskamp hat sich die ungewöhnliche Turnierform einfallen lassen. Es gilt, in zwei Durchgängen drei Bälle von fünf verschiedenen Positionen einzulochen, zu putten. Wer am Schluss mehr Punkte erzielt, hat gewonnen. «Die Pirates Putt Liga eröffnet uns hervorragende Möglichkeiten, trotzdem Golf zu spielen», sagt Golflehrer Koskamp. Zudem birgt das Format einige Tücken für arrivierte Golfspieler, denn auch die Jungen haben durchaus die Möglichkeit, zu gewinnen. 

Pirates Putt Liga bald am Ende?

«Mir kommt dieses Format entgegen, denn manchmal kann man auch mit Glück gewinnen», sagt Marco Bamert. Denn in diesem Wettkampf, der nur ein paar wenige Minuten dauert, entscheidet nicht die Kraft und die Ausdauer, sondern die Technik auf der Teppichbahn zu Hause. 

Die Pirates Putt Liga geht schon in die dritte Runde, eine vierte wird wohl noch folgen. Wie es weitergeht, wissen die Verantwortlichen noch nicht, denn mit der Lockerung, die auch für Golf eintreffen wird, kann wieder in der freien Natur auf Rasen gespielt werden.

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Redaktion March24/Höfe24