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Kanton
31.08.2021

Ausdehnung der Zertifikatspflicht– aber nicht ohne Vorbehalte

Gilt die Zertifikatspflicht bald auch im Restaurant?
Gilt die Zertifikatspflicht bald auch im Restaurant? Bild: Keystone
Der Schwyzer Regierungsrat unterstützt die Stossrichtung des Bundesrats, die Zertifikatspflicht auszuweiten. Dies allerdings nur bei einer akuten Überlastung des Gesundheitswesens.

Der Bundesrat ruft zum Impfen auf – und das nicht erst seit gestern. Wer den Piks nicht will, bekommt Einschränkungen aufgehalst: So soll es ab dem 1. Oktober weder kostenlose präventive Einzeltests, noch gratis Selbsttests für zu Hause mehr geben. Wer also einen Tanzclub, ein Konzert, einen Fussballmatch oder ähnliches besuchen will, wird bald zur Kasse gebeten.

Zertifikatspflicht ausdehnen?

Seit Wochen nimmt die Zahl der Corona- Infektionen zu, ebenso wie die Zahl der Hospitalisierungen: Seit Freitag sind schweizweit weitere 6198 positive Tests, 125 Spitaleintritte und acht Todesopfer gemeldet worden (Stand Montag, 13.30 Uhr).

Angesichts der sich zuspitzenden Lage hat der Bundesrat die Kantone zu einer Anhörung über eine Änderung der Covid-19-Verordnung eingeladen. Diese sieht vor, die Zertifikatspflicht auf zahlreiche Bereiche des öffentlichen Lebens auszuweiten – dazu zählen: Innenbereiche von Restaurants, Veranstaltungen, Diskotheken, sportliche und kulturelle Aktivitäten, aber auch Arbeitsbereiche.

Ein weiterer Lockdown soll unbedingt verhindert werden

In der gestrigen Medienmitteilung des Kantons Schwyz liess der Regierungsrat verlauten,dass er mit einer Ausweitung einer Zertifikatspflicht einverstanden sei – allerdings nur unter der Voraussetzung einer nachvollziehbaren akut drohenden Überlastung des Gesundheitswesens. Aufgrund der bisherigen Erfahrungen der Pandemie befürworte der Regierungsrat schweizweit einheitliche Massnahmen. Das heisst: Für alle Kantone soll es die gleichen Bestimmungen geben – etwas, das bisher nicht grundsätzlich der Fall war. In welchen Bereichen die Zertifikatspflicht gelten soll, erwähnt der Regierungsrat in seiner Antwort an den Bundesrat bewusst nicht. Damit wolle er verhindern, dass diese gegeneinander ausgespielt würden. Klar wird seitens des Kantons aber festgehalten: «Ein weiterer Lockdown muss unter allen Umständen verhindert werden.»

Eigenverantwortung wahrnehmen

Die Massnahmen allein führen noch nicht zum Ziel. So appelliert der Regierungsrat an die Bevölkerung, Eigenverantwortung zu übernehmen. Er weist darauf hin, dass die Überlastung des Gesundheitswesens nachweislich durch eine hohe Impfquote vermieden werden kann. Betreffend der Reiserückkehrenden, welche vermehrt durch positive Tests aufgefallen sind, fordert der Kanton vom Bundesrat aber ebenso Lösungen.

Erika Unternährer, Redaktion March24 & Höfe24