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Sport
03.05.2020
30.04.2020 19:07 Uhr

Mit Hobby Horses über Stock und Stein

Über Stock und Stein gehts beim Cross-Country. (Bild: Franz Feldmann)
Über Stock und Stein gehts beim Cross-Country. (Bild: Franz Feldmann)
Enya und ihre Schwester Annika haben ein ganz spezielles Hobby: Hobby Horsing. Der Sport kommt aus Finnland und fasziniert immer mehr Mädchen.

von Franz Feldmann

Nein, ein Einstieg in das richtige Reiten ist es für uns nicht», sagen sowohl die 13-jährige Enya wie auch ihre 11-jährige Schwester Annika. Sie beide betreiben ein Hobby, das wohl nicht viele kennen. Was auf den ersten Blick ein Grund zum Belächeln sein könnte, entpuppt sich auf den zweiten als ernsthaftes Hobby mit viel Arbeit und Training.

«Ja, allen Kollegen auf dem Pausenplatz erzählen wir schon nicht davon, aber viele gute Kolleginnen wissen, was wir machen.» Ja, was denn? Nein, die beiden reiten keine Steckenpferde, betonen sie ganz bestimmt. «Es sind Hobby Horses. Unsere Pferde sind alle Einzelstücke, die kann man nicht von der Stange kaufen», erklärt Enya. «Und sie haben einen kürzeren Stiel», ergänzt ihre jüngere Schwester Annika. Angeboten werden sie auf dem Internet und kosten schnell einmal mehr als 200 Euro.

Immer mehr Teilnehmerinnen

Ursprünglich kommt die Sportart aus Finnland. Dort werden regelrecht grosse Turniere veranstaltet, wo bis 400 Mädchen teilnehmen und 2500 Zuschauer anwesend sind. In der Schweiz sind es vielleicht gerade einmal 50 Reiterinnen, die am grössten Turnier dabei sind. Es gibt drei Kategorien: Hindernisspringen, Cross-Country und Dressur. 

Die beiden Schwestern haben schon viele Preise gewonnen. (Bild: Franz Feldmann)

Enya hat schon Erfahrung mit Organisieren von Turnieren und freut sich schon wieder auf die coronafreie Zeit, dann will sie das nächste Treffen organisieren. Dies kann in ihrem Garten oder ausserhalb in der Natur sein. Anmeldungen müssen entgegengenommen, Preise entworfen, bestellt oder hergestellt sowie die Tabellen erstellt werden. Auch bäckt sie feine Cookies für die Teilnehmer. Überquert werden Hindernisse bis 120 cm Höhe. «Der Weltrekord liegt bei 145 cm», weiss Enya. Davon ist sie noch ein bisschen entfernt. 

Aber wie kamen die beiden selber auf die Idee? «Ich bin vor ein paar Jahren auf YouTube dazugestossen», sagt Enya. Kaum gesehen, bastelte sie sich mit einer ausgestopften Socke und einem Besenstiel ein eigenes Steckenpferd, verzierte es mit Augen und Zügel. Das war der Beginn einer Leidenschaft, die sie gerne an andere weitergeben möchte. 

Redaktion March24/Höfe24
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