Dokumentiert wurden insbesondere auch Bäche, die bisher nicht auffällig waren und nun Hochwasser führten, nennt Remo Bianchi, Abteilungsleiter Umwelt des Bezirks Schwyz, einen Schwerpunkt. «Wir gehen den Ursachen solcher unvorhersehbarer Gefahrenpotenziale nach.»
«Wir haben neue Erkenntnisse gewonnen»
Ausgelöst wurden die Hochwasser durch die lange Niederschlagsperiode. Als auf die gesättigten Böden noch extreme Niederschlagsmengen in kurzer Zeit fielen, wie am Montagnachmittag, 26. Juli, traten diverse Bäche über die Ufer.
Am bekanntesten wurde die Überschwemmung, welche der Dorfbach in Schwyz verursachte und diverse Räumlichkeiten bis ins Unterdorf unter Wasser setzte. «Bei diesem Gewässer ist seit Längerem bekannt, dass es bezüglich Hochwasserschutz Schwachstellen aufweist», erklärt Bianchi.
«Wir haben vom Ereignis Ende Juli neue Erkenntnisse gewonnen und werden sie in das bereits aufgegleiste Hochwasserschutzprojekt integrieren, das in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Schwyz in den kommenden Jahren realisiert werden soll.»
Kein Jahrhunderthochwasser
Im Ganzen sei man im Bezirk Schwyz mit einem blauen Auge davongekommen. Das System habe funktioniert. Es gab keine grossflächigen Überschwemmungen. «Wir sprechen hier nicht von einem Jahrhundert-Hochwasser», relativiert Remo Bianchi.
Man könne jedoch von Glück sprechen, dass es danach aufgehört habe zu regnen. Betroffen waren vor allem der Hang zwischen Schwyz und Steinen sowie Lauerz, Sattel und Alpthal, wo Bäche, Hangwasser und Hangrutsche zu Schäden führten.
Hochwasser müssen noch administrativ bewältigt werden
In einem weiteren Schritt gehe es jetzt um die finanziellen Aspekte, um die «administrative Bewältigung der Hochwasser», wie sich Remo Bianchi ausdrückt. Und auch darum, was für Folgeprojekte notwendig seien.
Hier sind grundsätzlich die Grundeigentümer, also die Bachanwohner, zuständig und wo vorhanden die Wuhren. Bianchi hält abschliessend fest, dass er nur in Bezug auf die Bäche und Flüsse spreche, denn die Bezirke hätten die Hoheit über die fliessenden Gewässer. Für die Seen sei der Kanton zuständig.