von Magnus Leibundgut
Spannend genug ist die Ausgangslage beim zweiten Wahlgang am 17. Mai, an dem der siebte und letzte Sitz im Schwyzer Regierungsrat vergeben wird. Nachdem Sandro Patierno (CVP) im ersten Wahlgang den Sprung in die Regierung um lediglich fünfzig Stimmen verpasst hatte, sah es lange so aus, als würde Michael Fuchs (SP) sein einziger Konkurrent in der Regierungsratsnachwahl bleiben.
Nun ist die Überraschung gross, dass ein Monat nach dem Eingabeschluss für den zweiten Wahlgang ein weiterer Kandidat sein Interesse an einem Sitz in der Schwyzer Regierung angemeldet hat: Der 58-jährige parteilose Bauer Peter Abegg aus Rothenthurm will im Regierungsrat Einsitz nehmen.
«Es ist Zeit für einen Bauern»
Was motiviert Peter Abegg, für diese Regierungsratsnachwahl zu kandidieren? «Es ist über 40 Jahre her, dass zum letzten Mal ein Bauer in der Schwyzer Regierung Mitglied war», erzählt der Rothenthurmer: Jetzt sei es an der Zeit, dass wieder einmal ein Landwirt in den Regierungsrat komme. Und erst noch ein Parteiloser: «Ich wäre wohl der erste parteilose Regierungsrat in der Geschichte.»
Auch wenn er offiziell von keiner Partei unterstützt werde, hält Abegg die Chancen, die Wahl zu gewinnen, für intakt: «Ich kann mir vorstellen, dass mich Leute aus verschiedenen Parteien wählen werden.» Vor allem vonseiten der SVP erhofft sich Abegg Unterstützung, schliesslich sei er ein Vertreter der Landwirtschaft.
Der 58-Jährige ist gut vernetzt: Er war Präsident der Genossame Rothenthurm und ist Mitglied der Oberallmeindkorporation Schwyz. Abegger ist stark verbunden mit der Schwyzer Schwinger- und Älplerszene. An zwei Eidgenössischen hat er den Unspunnenstein gestossen.
Wölfe und Bären ausrotten
«Ich würde mich für den Ausbau der Hauptstrasse H8 zwischen der Dritten Altmatt und Biberbrugg einsetzen», sagt der Bauer. Ebenso sei ihm ein Anliegen, die Landwirtschaft zu stärken: «Unbedingt muss die Selbstversorgung der Schweiz mit Lebensmitteln und die Pflichtlager gestärkt werden.»
Peter Abegg ist Präsident der Ortssektion Rothenthurm der Schwyzer Bauernvereinigung. Für Furore sorgte sein Antrag an der Delegiertenversammlung der Bauernvereinigung, die Wölfe und Bären im Kanton Schwyz auszurotten.
Sein Antrag war erfolgreich: Überraschend stimmte eine Mehrheit der Delegierten mit 46 zu 33 Stimmen für den Antrag Abegg. In das Tätigkeitsprogramm der Schwyzer Bauernvereinigung wurde in der Folge folgender Punkt aufgenommen: Die kantonale Bauernvereinigung setzt sich für die Ausrottung von Wolf und Bär im Kanton Schwyz ein.