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20.08.2021
20.08.2021 10:58 Uhr

Die Ausserschwyzer 7000-Sassas

Bild: zvg
Der Siebner Benno Kälin, der Lachner Fredi Züger und der Wollerauer Res Küng bestiegen den 7134 Meter hohen Pik Lenin.

Auf die internationalen Flüge nach Istanbul und von dort in die kirgisische Hauptstadt Bischkek folgte ein Inlandflug in die Handelsstadt Osch im Süden von Kirgistan. Von dort waren es immer noch sieben Stunden Fahrt in ein erstes Camp in der Nähe des höchsten Berges der Transalai-Kette im Pamir Gebirge: des Pik Lenin. 

Benno Kälin aus Siebnen, Fredi Züger aus Lachen und der Wollerauer Res Küng, sowie ein Bergführer und drei weitere Expeditionsteilnehmer waren Mitte Juli hier gelandet, um den Pik Lenin zu besteigen. Sie sind versierte Bergsteiger mit reicher Hochtourenerfahrung in den Alpen, zum Teil auch in Südamerika. 

Mit 70 Jahren auf 7000 Metern

Küng erzählt von seinem 70. Geburtstag. Der sei Anlass gewesen für eine Zahlenspielerei: Zum Siebzigsten einen 7000er! Nach Bergtouren 2017 und 2019 in den Anden trauten sich das die drei Freunde zu.

Sie engagierten den Bergführer ihrer Südamerika-Unternehmungen und stellten ein siebenköpfiges Team zusammen (noch eine sieben). «Es ist gut, wenn man sich schon kennt vor einer solchen Expedition, dann kann man einander besser unterstützen», ist Küng überzeugt.

Am Fuss des Pik Lenin erwartete die Schweizer Gruppe ein internationales Basislager. Zelt an Zelt reihte sich nebeneinander. Von dort folgte der mühsame Aufstieg, der, wenn man ihn in einem Zug machen würde, drei Tage in Anspruch nähme. «Wir sind jedoch mehrmals bis ins obere Hochlager auf 6100 Metern auf- und anschliessend wieder abgestiegen, um uns zu akklimatisieren», beschreibt es Züger.

 «Vor allem mental muss es stimmen, um den Gipfel zu erreichen»

Fast zwei Wochen waren die Ausserschwyzer schon am Berg, als ihre Stunde schlug. Am 29. Juli zeigte sich ein Schönwetterfenster und sie stiegen mit dem Bergführer vom letzten Lager über einen endlos erscheinenden Kamm, der immer wieder einen noch höheren Punkt bot, zum Gipfel.

 

  • Am Fuss des Pik Lenin erwartete die Schweizer Gruppe ein internationales Basislager. Bild: zvg
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  • Zwei Wochen mussten die Ausserschwyzer warten, um den Berg zu besteigen, denn: Das Wetter und die Konditionen am Berg müssen passen. Bild: zvg
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«Das war das schönste Erlebnis, als am Gipfel die Erlösung von diesem zermürbenden Aufstieg kam», erinnert sich Züger. Und auch Küng hält fest: «In mir war eine riesige Freude, als wir es geschafft hatten, denn ich war ja der Auslöser gewesen.» Er fügt aber sogleich an: «Vor allem mental muss es stimmen, um den Gipfel zu erreichen.»

Züger ergänzt: «Niemand weiss, wie er die Höhe erträgt.»  Eine Teilnehmerin der Expedition wurde leider höhenkrank, deshalb musste sie vorzeitig absteigen.

«Freundliche, hilfsbereite Leute trifft man überall an»

Da sie Reservetage eingeplant hatten, falls es länger dauern sollte bis zum Gipfel, konnten sie noch ein paar Tage in Osch verbringen. «Freundliche, hilfsbereite Leute trifft man überall an. Auch gastfreundlich sind die Kirgisen.»

 

In Osch erkundeten die Herren die Märkte. Bild: zvg

Auf den Märkten sollte man allerdings nicht gleich stark feilschen wie beispielsweise in der Türkei. Knapp zehn Prozent liegen aber drin. Kälin, Züger und Küng sagen unisono: «Wenn wir den Gipfel nicht geschafft hätten, so wäre es dennoch eine super Reise gewesen.»

Urs Attinger, Redaktion March24 & Höfe24