Schwierig, schwierig. Wer spricht in unserem Kanton den Original-Dialekt? Die Reichenburgerin, bei der es im Winter«schniit» statt «schneit», der Bächer, der «baut» statt «buut», die Küssnachterin, bei der die 2 eine «zwoi» ist, oder der Muotathaler, der mehr als bis auf «zächä»(10) zählt?
Spielt aber nicht so eine grosse Rolle. In einem schweizweiten Forschungsprojekt unter dem Titel «Kampf der Kantone» entsteht eine Sammlung von Mundart-Aufnahmen.
Datensatz für Forschungszwecke
Diese Sammlung verfolgt einen konkreten Nutzen. Das Ziel sei es, mindestens 2000 Stunden schweizerdeutsche Aufnahmen von allen Dialekten zu sammeln, schreibt das Forschungsteam unter der Organisation von Swiss Association for Natural Language Processing (SwissNLP) mit Sitz in Winterthur.
Und weiter: «Diesen Datensatz werden wir für Forschungszwecke zugänglich machen, damit Computerprogramme entwickelt werden können, die gesprochenes Schweizerdeutsch verstehen.»
Für «Speech to Text»
Denn bisher können Deutschschweizer oft mit sprachverarbeitenden Systemen nicht einfach sprechen, «wie ihnen der Schnabel gewachsen ist».
Das liege daran, dass Systeme für die Verschriftlichung gesprochener Sprache (Speech-to-Text) grosse Mengen an Trainingsdaten benötigen, das heisst Audioaufnahmen und die dazugehörigen Transkripte. «Für Schweizerdeutsch gibt es bisher nicht genug Daten, um entsprechende Computerprogramme zu trainieren.»
Noch an zweitletzter Stelle
Um möglichst viele Daten zu erhalten, haben die Forschenden mit dem «Kampf der Kantone» einen eigentlichen Wettstreit lanciert.
«Im Kampf der Kantone messen sich die Kantone untereinander. Wem liegt der eigene Dialekt besonders am Herzen? Nehmen Sie Ihren Dialekt auf und helfen Sie Ihrem Kanton! Möge der fleissigste Kanton gewinnen! Am Stichtag, 27. August, ermitteln wir den Sieger-Kanton», heisst es in der Ausschreibung.
Die Rangliste wird derzeit von den Kantonen Wallis (29 791 Punkte) vor Zürich (20 867) und Appenzell Ausserrhoden (14 025) angeführt. Mit 2471 Punkten liegt der Kanton Schwyz an zweitletzter Stelle nur knapp vor dem Jura. Also: «Diä Hindärä vürä näh!»