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Sport
18.08.2021

«Der Schützensport ist wie ein Puzzle»

Muriel Züger aus Galgenen trainiert auf Paris 2024 hin.
Muriel Züger aus Galgenen trainiert auf Paris 2024 hin. Bild: Franz Feldmann
Die Galgener Sportschützin Muriel Züger hat Zuhause vor dem Fernsehapparat mit der Olympiasiegerin Nina Christen mitgefiebert. Ihr Ziel: Olympia 2024.

Es war ein Erfolg – und was für einer, als die junge Sportschützin Nina Christen an den Olympischen Spielen in Tokio Gold holte. Dabei hat die 27-jährige Frau aus Immensee Stärke bewiesen – und das nicht nur auf physischer und technischer, sondern auch auf mentaler Ebene.

«Der Schützensport ist wie ein Puzzle: Er setzt sich aus verschiedenen Fertigkeiten zusammen, die im Wettkampf, je nach Situation, optimal abgerufen werden müssen», sagt die 23-jährige Spitzensportlerin Muriel Züger aus Galgenen.

«Wenn man die Sicherheit und das Wissen hat, während des Wettkampfes auf jede Situation angemessen reagieren zu können und dies auch so umsetzen kann, ist das eine sehr entscheidende Stärke». Dies habe ihre Sportkollegin und Trainingspartnerin in Magglingen, Nina Christen, an Olympia einmal mehr bewiesen.

 

Nina Christen holte an den Olympischen Spielen in Tokio gleich zwei Medaillen. Bild: Keystone

Olympiagold für Randsportart besonders bedeutend

Das Olympiagold gönnt Züger sowohl der Innerschwyzer Schützin als auch dem Schützensport selbst. Ein derartiger Erfolg am Turnier der Turniere ist für eine Randsportart, wie der Schützensport es ist, enorm wertvoll. Nicht zuletzt, da Olympia der einzige Anlass ist, der den Schiesssport Bewerben die grosse Bühne bietet.

«So wird unser Sport auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich. Sieht man erst mal hinter die Kulissen, erkennt man die Faszination dieser Sportart schnell, was zu einer höheren Akzeptanz führt», sagt die Galgenerin. Der Schützensport sei nämlich etwas ganz anderes, als das, was man aus dem Militär oder vom Feldschiessen kenne.

Zügers Ziel: Olympia 2024

Neben dem intensiven Training hat Züger auch Olympia intensiv mitverfolgt. Für die Wettkämpfe ihrer Sportgenossinnen, Nina Christen und Heidi Diethelm Gerber, habe sich die Galgenerin jeweils extra früh den Wecker gestellt: «Ich wollte auf keinen Fall etwas verpassen.»

Das Ziel der frischgebackenen Primarlehrerin liegt in der Zukunft: «Ich will mich für die Olympischen Spiele 2024 in Paris qualifizieren.» Darauf arbeitet sie schon seit ihrer Zeit in der Spitzensport- RS 2017 hin.

Mentale Stärke verbessern

Verbesserungsansätze auf taktisch-mentaler Ebene Und woran muss die Schützinam meisten an sich arbeiten? «Ich denke, dass ich meine taktisch-mentale Stärke noch verbessern könnte.» Die Technik sei nun auf einem sehr hohen Niveau, doch: Gutes Zielen macht noch lange keine Spitzenschützin aus. Anders als beim Mannschaftssport kann man sich im Einzelsport auf niemanden sonst verlassen, ausser auf sich selbst.  

«Worin ich mich verbessern will und muss, ist darin, mich selber besser zu spüren.» Denn: Ein misslungener Schuss bahne sich schon im Vornherein an. Es gilt, seinen Körper und Geist so gut zu kennen, um dies früh genug zu realisieren und gezielt reagieren zu können.

Bis es hoffentlich nach Paris geht, sind aber noch viele Wettkämpfe zu bestreiten und Stunden zu trainieren, in denen Züger die Gelegenheit bekommen wird, ihre Fertigkeiten zu perfektionieren und zu einem Olympia-Puzzle zusammenzubringen.

Erika Unternährer, Redaktion March24 & Höfe24