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18.08.2021

Sechs sind geimpft – einer nicht

Ausser Sandro Patierno (Zweiter von links) sind alle Regierungsräte geimpft.
Ausser Sandro Patierno (Zweiter von links) sind alle Regierungsräte geimpft. Bild: Archiv
Die Schwyzer Regierungsräte haben sich aus ganz unterschiedlichen Gründen zum Piks entschieden.

Impfen, impfen, impfen! Unermüdlich wiederholen die Politiker diesen Aufruf schon seit Wochen. Doch wie entscheiden sie sich selber in diesem hoch emotional diskutierten Thema? Vollständig geimpft sind etwa die Kantonsregierungen im Aargau, in Zürich, Basel und Bern. In Luzern ist Regierungspräsident Marcel Schwerzmann noch nicht vollständig geimpft – dies aus medizinischen Gründen, er gehe von heftigen Nebenwirkungen aus.

Im Kanton Schwyz haben sich sechs von sieben Regierungsmitgliedern geimpft. Einzig Umweltdirektor Sandro Patierno hat sich noch nicht dazu entschieden. Auf Anfrage sagt der CVP-Regierungsrat: «Der einfachste Weg ist, sich impfen zu lassen. Ob der einfachste Weg immer der beste ist, kann zum heutigen Zeitpunkt nicht beantwortet werden.» 

Weiter hält Patierno fest: «Nach sorgfältigem Abwägen der Vor- und Nachteile habe ich mich entschieden, mich zum jetzigen Zeitpunkt nicht impfen zu lassen.» Wichtig erscheint dem Politiker, «dass die Hygiene und Verhaltensregeln eingehalten werden und wir auf solche Gesundheitskrisen vorbereitet sind».

Alle drei SVP-Regierungsräte geimpft

Alle drei SVP-Regierungsräte sind geimpft. Am grössten ist die Impfskepsis unter den SVP-Anhängern, das hat eine SRG-Umfrage aufgeschlüsselt nach Parteipräferenz gezeigt. Anders ist es offenbar bei den Schwyzer SVP-Regierungsräten, alle drei haben sich aus unterschiedlichen Beweggründen für eine Impfung entschieden.

«Ja, ich bin doppelt geimpft», sagt Sicherheitsdirektor Herbert Huwiler. Und er erklärt: «Für einen besseren Schutz vor der Erkrankung oder einem allfälligen schweren Verlauf.» Der ebenfalls immunisierte André Rüegsegger betont, dass das Impfen eine Sache sei, die jeder für sich persönlich entscheiden solle, und zwar ohne irgendwelchen direkten oder indirekten Druck. Entsprechend gelte es, unterschiedliche Meinungen zu respektieren.

Persönliche Erlebnisse spielten beim Impf-Entscheid eine Rolle

Persönliche Erlebnisse haben bei FDP-Finanzvorsteher Kaspar Michel mitgespielt. Er ist seit Mitte Juni doppelt geimpft. «Mein Hauptbeweggrund war, dass ich mich und mein Umfeld vor einer Covid-Erkrankung – so weit wie möglich – schützen will. Etliche Fälle von schwerem Krankheitsverlauf und vor allem auch sehr langen Rekonvaleszenzzeiten im Bekanntenkreis bestätigen mich in meinem Entscheid.» 

Ebenso lautet die Begründung von Bildungsdirektor Michael Stähli (CVP): «Ich habe den Status ‹2G›. Ich bin sowohl genesen als auch vollständig geimpft. Mit dem Impfen will ich mithelfen, die Pandemie einzudämmen.»

Flurina Valsecchi, Redaktion «Bote der Urschweiz»