Home Region Sport Agenda Schweiz/Ausland Magazin
Sport
12.08.2021

Ein neuer Beachsport hat in Einsiedeln Fuss gefasst: Footvolley

Footvolley ist ein sehr faires Spiel und macht viel Spass. Christian Ochsner, der Präsident des Footvolley Vereins will den neuen Beachsport bekannt machen und den Jugendlichen ein neues Sportangebot bescheren.
Footvolley ist ein sehr faires Spiel und macht viel Spass. Christian Ochsner, der Präsident des Footvolley Vereins will den neuen Beachsport bekannt machen und den Jugendlichen ein neues Sportangebot bescheren. Bild: zvg
Seit neuestem gibt es einen Footvolley-Verein in Einsiedeln. Da wird im Sand mit dem Ball per Fuss übers Netz gezaubert, geköpft, gekickt. Der Spass steht im Vordergrund

Beachvolleyball hat sich in den letzten Jahren in Einsiedeln etabliert. Es gibt dafür mit zahlreichen «Strandplätzen» auch eine gute Infrastruktur – in der Badi Roblosen, in der Grotzenmühle. Sogar in den Wintermonaten kann man dem Beachvergnügen im «beachplus» frönen. Nun werden seit dem 9. Juli offiziell nicht mehr nur mit den Händen Bälle übers Netz gepritscht, geblockt, gebaggert und geschmettert. Mit dem neuen Verein Footvolley macht sich auf den Einsiedler Sandplätzen nun auch vermehrt das «Fussvolk» breit. Will heissen: Ab sofort darf auch übers Netz gekickt und geköpft werden – selbstverständlich, ohne dass der Ball den Boden berührt. Footvolley eben. Spannende Ballwechsel sind dabei vorprogrammiert – wie die Zuschauer neulich während eines Plauschturniers in der Grotzenmühle begeistert feststellen konnten.

Die Sache mit dem «Shack Attack»

«Wir sehen uns nicht als Konkurrenz zum Beachvolleyball», versichert Christian Ochsner, Präsident des Footvolley-Vereins, der den Club zusammen mit Yves Auf der Maur, Frank Heinzer und Shwan Qadir initiierte. Eher als Ergänzung. Man habe den Verein allerdings auch mit dem Hintergrund ins Leben gerufen, «um als fixe Struktur künftig an Platzreservationen besser heranzukommen », sagt der 42-Jährige, von Beruf Masseur und Sportphysiotherapeut. Denn per Fuss das Fussball ähnliche Rund übers Netz befördern die Einsiedler Aficionados des Strandkicks schon seit Längerem. Ganz locker. Ganz easy. Jetzt hat der Verein bereits 25 Mitglieder zwischen 18 und 56 Jahren – eine Frau ist auch mit von der Partie.

Doch was ist denn eigentlich der Kick am Strandkick der neuen Art? «Es ist dieses unbeschwerte Ballgefühl», fängt Ochsner an zu schwärmen. Das Jonglieren mit dem Ball. Die Körperbeherrschung am Ball: Köpfen, mit der Brust und den Beinen annehmen, übers Netz kicken. Noch spektakulärer, ja schon fast artistisch, lässt sich der Ball auch als Fallrückzieher über die Maschen spedieren. «Oder es gibt da den Shack Attack», sagt der Footvolleyer – und beschreibt, wie ganz Gelenkige und mit viel Sprungkraft Ausgestattete den Ball per Pedes in 2.20 Meter Höhe übers Netz flexen. «Das gelingt vor allem den Jüngeren», räumt Ochsner ein und grinst.

Anstoss vom Sandhügelchen

Viel Ballgefühl ist also gefragt. Kein Wunder, dass viele der Footvolley-Spieler früher schon Fussball gespielt haben. «Wir haben aber auch Mitglieder, die früher gar nicht fussballerisch aktiv waren.»

«Im Sand sind solche Ballwechsel schon anstrengend, und je besser und länger die Ballwechsel sich gestalten, um so anstrengender wird es», versichert er. Kurios wirkt der Anstoss übers Netz: Jeweils von einem vor dem Spiel hinter der Out Linie gemachten Sandhügelchen – so eine Art Zitat für den Zuckerhut in Rio, wo sich die besten Spieler tummeln? – wird der Ball übers Netz gekickt.

Nicht zuletzt steckt der spezielle Reiz von Footvolley natürlich, wie beim Beachvolley auch, in der lockeren Strand- und Ferienatmosphäre. In Brasilien wird Footvolley schliesslich schon seit Jahren zelebriert. «Allerdings dürfte es für das Strandfeeling manchmal in Einsiedeln etwas wärmer sein», gibt der Vereinspräsident zu.

Doch der Einsiedler Verein Footvolley verfolgt durchaus auch ehrgeizige sportliche Ziele. Bisher gibt es erst drei solcher Vereine in der Schweiz. Im nächsten Jahr sollen zwei Ligen ins Leben gerufen werden, um einen wettbewerbsmässigen Spielbetrieb zu ermöglichen.

Christian Ochsner hält den Ball aber erstmal flach. «Wir wollen Footvolley nun in Einsiedeln erstmal bekannt machen und Jugendlichen ein neues Sportangebot bescheren.» Später könne man auch internationale Turniere organisieren. Im Grund seines Herzens sieht Ochsner seinen Sport, wie gesagt, ganz locker. «Bei uns geht es nicht so verbissen zu. Uns ist ein schöner Ballwechsel fast mehr wert als der Punkt – oft spielen wir den Ballwechsel fertig, auch wenn ein Spieler schon unerlaubterweise das Netz berührt hat. Footvolley ist sehr fair und macht viel Spass.»

Wolfgang Holz, Einsiedler Anzeiger