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09.08.2021

Die Schule kann starten – es hat genug Lehrpersonen

Im Kanton Schwyz besteht kein akuter Lehrermangel.
Im Kanton Schwyz besteht kein akuter Lehrermangel. Bild: pd
Diverse Medien berichteten über den bestehenden Lehrpersonenmangel in der Schweiz. Wir haben nachgefragt, wie akut der Fall im Kanton Schwyz ist – und haben erfreuliche Neuigkeiten.

Lehrerinnen und Lehrer vermitteln Wissen. Dies, indem sie den Lernenden Sprache, Zahlen sowie geschichtliche, geografische und gesellschaftliche Themen näherbringen. Lehrpersonen lehren aber nicht nur, sie lernen auch von ihren Schülerinnen und Schülern – es ist ein Geben und Nehmen. Nur: Ganz so romantisch, wie es hier klingt, ist die Realität nicht. Diese nämlich bringt noch viele andere Herausforderungen mit sich. So werden Lehrpersonen täglich auch mit Problemen ihrer Schützlinge konfrontiert – denn das gehört zu einer Arbeit, bei der man mit Menschen und in diesem Falle auch noch mit Minderjährigen zu tun hat.

Lehrfachkräftemangel trotz voller Pädagogischer Hochschulen

Doch nicht nur das: Die digitale Entwicklung macht es möglich, dass man heute zu jeder Zeit erreichbar ist. So kommt es oft vor, dass Lehrpersonen nach oder bei dem Korrigieren der Arbeiten nach Schulschluss auch Mails und Telefonate der Eltern beantworten müssen. Lehrfachkräfte gehen also einer Arbeit nach, die zwar gut bezahlt ist, ihnen aber auch sehr viel Verantwortung auferlegt und mentalen Stress verursachen kann.

Dennoch gibt es viele junge, aber auch ältere Menschen, die sich der Herausforderung stellen wollen und die Ausbildung zur Lehrfachkraft an den Pädagogischen Hochschulen absolvieren. Die Studiengänge sind gut besetzt. Trotzdem besteht in der Schweiz ein Lehrerfachkräftemangel. Darüber berichtet wurde in den letzten Monaten in verschiedenen Schweizer Medien. Unsere Zeitung wollte wissen, ob es auch dem Kanton Schwyz an Lehrpersonal fehlt, und hat beim Amt für Volksschule und Sport nachgefragt.

Nur 20 von 1831 Stellen im Kanton Schwyz sind unbesetzt

Das kantonale Amt für Volksschule und Sport erhebt jährlich den Stand der Stellenbesetzungen bei allen öffentlichen Volksschulen und Heilpädagogischen Zentren des Kantons Schwyz. «Für das Schuljahr 2021/22 waren zum Zeitpunkt der Erhebung 20 von insgesamt 1831 Stellen auf der Volksschulstufe noch nicht besetzt», sagt Amtsvorsteherin Tanja Grimaudo Meyer. Der Stichtag der Datenerhebung sei am 31. Mai 2021 gewesen. Auf der Kindergarten-, Primar- und Sek I-Stufe wären die offenen Stellen in etwa gleich verteilt. Grimaudo Meyer kommt zum Schluss: «Ein akuter Lehrpersonenmangel besteht im Kanton Schwyz derzeit nicht.» Eine offene Stelle konnte zum Beispiel die Primarschule Feusisberg mit Marco Iseli besetzen. Der junge Lachner tritt zum Schuljahresstart in zwei Wochen seine erste Stelle als Primarschullehrer an.

Vorfreude überwiegt trotz grosser Vorarbeit

Für ihn als Lehrer ist die Individualität der Kinder eine spannende Herausforderung, denn: «Als Lehrperson versucht man, auf die schulischen Bedürfnisse aller Schülerinnen und Schüler einzugehen und jedem Kind gerecht zu werden.» Wichtig für Iseli ist die Parallellehrperson, mit welcher das Teamteaching stattfindet. «Gerade als junger Lehrer bin ich froh, dass ich auch auf die Ressourcen anderer Fachkräfte zurückgreifen kann.» Bewusst und reflektiert sagt er: «Gesundheit ist mir wichtig, und dafür muss ich meine Energie richtig einteilen.» Jobsharing kam für Iseli bei der Stellensuche aber nicht in Frage, trotzdem findet er es gut: «Es gibt verschiedene Gründe, warum man nicht 100 Prozent arbeiten kann, und da ist es sinnvoll, sich die Stelle mit einer anderen Person zu teilen.» Bis zu seinem ersten Unterrichtstag hat Marco Iseli noch einiges zu tun, zumal er als Klassenlehrer einer Mehrjahrgangsklasse (3./4. Klasse) zwei Unterrichtsjahre zugleich planen muss. Bleibt da trotzdem noch Zeit für Vorfreude? Iseli: «Ja, auf jeden Fall. Ich freue mich sehr und bin zuversichtlich, dass alles gut kommt.»

 

 

Erika Unternährer, Redaktion March24 & Höfe24
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