Mit betrübtem Blick sieht Walter Hegner von der Restaurantterasse über die Obstbäume. «Aus den Äpfeln wird man dieses Jahr nichts machen können, -ohne die Blätter stellen die Bäume zu wenig Zucker her, um das Obst süss zu machen.» Walter Hegner ist Landwirt und Wirt des Restaurants Gusöteli oberhalb Siebnen. Dieses Jahr war für ihn ein Novum: «Dass das Wetter in diesem Ausmass Zerstörungen anrichtet, habe ich noch nie erlebt.»
«Eine Versicherung lohnt sich nicht»
Einige Obstbauern haben für solche Fälle eine Versicherung, Hegner hat diese nicht. Er muss den entstandenen Schaden selber tragen. Mit dem Restaurant hat er zum Glück noch eine andere Einnahmequelle. «Bei mir ist das jedoch ein Sonderfall», stellt Hegner klar, «Aber mit dem Wirten alleine kann ich den Ausfall nicht wettmachen.»
Eine Versicherung würde sich für ihn nicht lohnen. «Wenn nur alle 30 Jahre ein Totalausfall passiert, bezahle ich für die Versicherung am Ende mehr als für den Schaden.» Für einen Landwirt, dessen Haupteinkommen durch eine Obstplantage generiert werde, lohne sich diese viel mehr. Hegner kann den Schaden, den das Gewitter verursacht hat, noch nicht einschätzen, dies sei erst gegen Ende Jahr möglich.
Vieh muss früher von der Alp geholt werden
Doch nicht nur an den Bäumen hat das Gewitter Spuren hinterlassen. Auf der Pfiffegg, der Alp, auf der Hegner und andere Bauern um die 50 Tiere halten, wurde das Gras so beschädigt, dass das Vieh früher ins Tal gebracht werden muss. «Im Normalfall sollte das erst am 20. September passieren. Das ist bis jetzt noch nie vorgekommen», so Hegner. Glück hatten die Tiere, während der Gewitter sind auf der Pfiffegg keine zu Schaden gekommen.